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Buchempfehlungen - die Klassiker

Meine persönliche Meinung dazu, welche berühmte Klassiker-Autoren es sich lohnt, zu lesen.


Shakespeare: Hat Stücke, die man vermeiden sollte (Merchant of Venice ist hoch antisemitisch, Taming of the Shrew hauptsächlich sexistisch), aber auch Werke, die tatsächlich gut sind. Macbeth, was viele in der Schule lesen, finde ich weniger interessant als zum Beispiel Hamlet, was trotz der allgemein bekannten und leicht langweiligen Zusammenfassung doch ein gutes Stück über Depression, zu hohe Erwartungen von Eltern und vergangene wie auch bleibende Liebe ist, und so wohl mit Humor wie auch tiefgründige Fragen und Tragödie spielt. Aber auch Julius Caesar und Twelfth Night kann ich weiterempfehlen.


Platon: Ist mit der richtigen Übersetzung extrem witzig zu lesen. Die Dialoge, die sich mehr mit Philosophie auseinandersetzen, sind schwieriger zu verstehen und oft frustrierend, das Symposium hingegen ist eine unterhaltsame Erzählung über eine Party, bei der erst jeder eine amüsierende Rede über Liebe hält, und es dann um das ebenfalls amüsierende Liebesleben von Sokrates geht. Von Platon kann man ebenfalls Sokrates‘ Debattiertricks lernen, und praktische Fakten wie Tipps gegen Schluckauf, die wirklich funktionieren (mit Wasser gurgeln klappt bei mir fast immer, Niesen war aber auch unter denn Tipps).


Schiller: Mit deutschen Schriftstellern kenne ich mich etwas weniger aus, aber was ich bis jetzt von ihm gelesen habe war sowohl spannend wie auch leicht zu verstehen. Sein Gedicht, die Bürgschaft, ist schon länger eines meiner Lieblingsgedichte, und handelt von der griechischen Mythe von Damon und Pythias, oft benutzt als das ideale Bild einer Freundschaft.


Goethe: Ich muss zugeben, ich kenne nur sein Faust, und niemand, den ich kenne, mochte diese Geschichte besonders. Ich würde als Alternative Christopher Marlowes Dr Faustus vorschlagen, ebenfalls ein Theaterstück über die Legende von Faust, allerdings ein älteres, und eine Version in der Faust keinem dreizehnjährigen Mädchen hinterherjagt. 


Bram Stocker: Ist nur hier, um nochmal aufzuschreiben dass Dracula tatsächlich ein gutes Buch ist, und moderne Adaptionen nie so gut wie das Original werden können. Dafür, dass es die bekannteste Vampirgeschichte ist, haben es überraschend wenige Leute selbst gelesen. Ebenso sieht es mit anderen Vampirklassikern aus - Karmilla zum Beispiel kann ich auch empfehlen.


Oscar Wilde: Redet zum größten Teil Blödsinn. Wer darüber hinweg sehen kann, muss zugeben, dass wenige Leute so künstlerisch schreiben können. Gut fand ich zum Beispiel Das Gespenst von Canterville,  eine unterhaltsame Geschichte einer Familie, die in ein spukendes Haus zieht und versuchen, das Gespenst weg zu nerven, was damit endet das eines der Kinder ihm hilft, seine Seele zu befreien. Das Porträt von Mr. WH hingegen ist ein Aufsatz in Geschichtenform über eines der vielen Rätsel um Shakespeare, und Wilde‘s persönlich Meinung, die trotz seiner eigenen Widerlegung mehrere gute Argumente enthält.


Viele dieser Werke findet man mittlerweile umsonst auf dem Internet, oft sowohl im Original wie auch übersetzt. Manche Leute sind der Meinung, alle Klassiker sind allein aus dem Grund schlecht, dass sie berühmt sind oder in der Schule angesprochen werden. In Wirklichkeit kommt es sehr auf das Buch an sich an: Mache gefeierten Bücher sind schlecht, und viele unbekannte Bücher sind gut, aber das muss nicht immer der Fall sein.

 

Dorian

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