Juniorwahlen am ETGA

 

Zeitgleich mit den Bundestagswahlen fanden auch 2021 wieder bundesweit die Juniorwahlen statt.

Aber was sind die Juniorwahlen eigentlich und wie funktionieren sie?

Sie werden seit 1999 in ganz Deutschland von dem überparteilichen Verein Kumulus e.V. getragen und ausgeführt. Die Wahlen finden parallel zu den Landtags-, Bundestags- und Europawahlen statt und simulieren diese. Für die Juniorwahlen wahlberechtigt sind nämlich keinesfalls Erwachsene wie bei den „richtigen“ Wahlen, sondern (wie der Name schon sagt) die Jugendlichen, die größtenteils noch nicht wählen dürfen. Schüler*innen ab der 7. Klasse setzen sich im Vorfeld mit Demokratie und Wahlen auseinander und geben dann klassenintern ihre Erst- und Zweitstimme ab. Pro Klassenstufe werden zudem Wahlhelfer bestimmt, welche die Wahl ihrer Klasse oder ihres Kurses beaufsichtigen. Die Wahlzettel werden dann ausgezählt und an eine Sammelstelle weitergeleitet, die aus diesen und den Stimmen der anderen in Deutschland teilnehmenden Schulen ein nationales Ergebnis ermittelt. Dieses Ergebnis wird gleichzeitig mit den Ü18 Wahlen am Wahlabend auf der offiziellen Website der Juniorwahlen veröffentlicht.

Auch unsere Schule nimmt seit einigen Jahren an dieser Aktion teil und gibt so den Schüler*innen unserer Schule eine Stimme. Zwar soll die Wahl hauptsächlich dazu dienen, dass mehr Jugendliche Interesse für Politik entwickeln und den Wahlvorgang besser kennenlernen, jedoch ist es meiner Meinung nach fast noch wichtiger, den jungen Erwachsenen unter 18 Jahren die Stimme zu geben, die das Land ihnen verwehrt. Vor allem seit das Thema Klimaschutz und auch die Bewegung Fridays for Future so präsent geworden sind, haben viele Jugendliche selbstständig ein verstärktes Interesse an der Politik entwickelt. Sie fühlen sich stark unterrepräsentiert und das zurecht, schließlich trifft die Politik Entscheidungen, die uns als jüngste Generation am stärksten betrifft. Denn die Entscheidenden sind oft ältere Erwachsene, die meist von den Folgen ihrer Entscheidungen kaum betroffen sind.

Deswegen ist es wichtig, uns Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, unserer Meinung Ausdruck zu verleihen und sich für unsere Zukunft einsetzen zu dürfen. Noch gibt es diese Möglichkeit nur begrenzt. Zwar können wir mit Aktionen wie der Juniorwahl unsere Meinung kundtun, jedoch gibt uns auch diese nicht die Macht, uns in der Politik für die Lösung von Problemen einsetzen zu können, die uns am allermeisten betreffen. Allerdings sind mittlerweile auch einige Parteien für eine Senkung des Wahlalters und in einigen Bundesländern wurde das Wahlalter bereits auf 16 Jahre gesenkt (bei Landtagswahlen Brandenburg, Bremen, Schleswig-Holstein; bei Kommunalwahlen außerdem in Baden-Würtemberg, Mecklenburg-Vorkommen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Berlin).

Obwohl die politische Lage für viele Jugendliche frustrierend ist, besteht Hoffnung auf Besserung, welche nicht zuletzt durch Aktionen wie die Juniorwahlen geschürt wird.

 

Eva, 7.10.21