Ein Lob an die Lehrerschaft

Da ich in letzter Zeit viel Kritik an Lehrkräften, der Schule und des deutschen Schulsystems allgemein übe, ist es an der Zeit, auch einmal zu loben:

 

Es gibt Lehrer:innen, die sich wirklich bemühen, uns Schüler:innen zu unterrichten. Es gibt Lehrer:innen, die für ihre Fächer brennen. Es gibt Lehrer:innen, die gute Beziehungen zu ihren Klassen aufbauen und allgemein gemocht werden.

 

Es ist schwer, eine gute Lehrkraft zu sein. Richtig schwer. Man muss mit schwierigen, unmotivierten, unhöflichen Kindern im Teenageralter klarkommen. Man muss Stoff vermitteln, Kursarbeiten aufstellen (anstatt die vom letzten Jahr wiederzuverwenden) und gleichzeitig interessanten Unterricht geben.

 

Neben wir zum Beispiel Geschichte, das den Ruf hat, besonders staubig zu sein. Viele Lehrkräfte versuchen es mit einer Mischung aus Dokumentationen und Quellen interessant zu machen. Doch während manche Quellen unglaublich spannend finden, kämpfen andere mit altertümlicher Sprache. Manche (wie ich) lieben es, das Wissen durch eine filmische Dokumentation zu sichern oder Grundlagen zu bilden. Andere schlafen dabei fast ein oder können sich nicht länger als zehn Minuten darauf konzentrieren.

Trotzdem, die Lehrkraft versucht den Unterricht abwechslungsreich und interessant zu gestalten. Das ist lobenswert.

 

Eine Lehrkraft, die als Beispiel einer Epoche ein Buch durchnimmt und die Szenen von Schüler:innen in modernes Deutsch umwandeln lässt oder ein Rollenspiel anregt, gibt sich Mühe, den Unterricht interessant zu machen. Allein das Vorlesen eines Textes der Schüler:innen in verschiedenen Stimmen trägt zum besseren Textverständnis bei. Ein Lob an Lehrer:innen, die versuchen, ein Buch dadurch interessanter zu machen.

 

Ein Lob an die Lehrkräfte, die in Sport einspringen, wenn ein Team zu wenige Mitglieder hat. Oder die Schüler:innen nach ihren Wünschen zum Unterricht fragen.

 

Und ein großes Lob an alle Lehrkräfte, die nicht nur Lehrer:innen geworden sind, weil es geregelte Bezahlung und viel Urlaub gibt. Die Lehrer:innen geworden sind, um eine weitere Generation von Menschen zumindest halbwegs ordentlich zu erziehen und ihr Wissen zu erweitern.

 

Wer nicht in oben genannte Kategorien passt, sollte vielleicht einmal darüber nachdenken, ob er:sie den richtigen Pfad gewählt hat. Und wer nicht glücklich ist, in seinem Beruf, wer jeden Tag frustriert von der Arbeit zurückkehrt, sollte entweder sein Lehrer:innenleben verbessern oder nach Glück suchen.

 

Ein Lob an alle, die ihr Glück suchen, und ein großes Lob an alle, die ihr Glück im Leher:innendasein finden.

 

Hannah 12.11.2021