Der Steg unter meinen Füßen ist glatt und kalt. Sehnsüchtig schweift mein Blick über den weiten See, der von der untergehenden Sonne in ein rötliches Licht getaucht wird.
Schon morgen werde ich nicht mehr hier an diesem wunderbaren Ort sein, denke ich wehmütig, während ich dem leisen Knistern der langen Schilfhalme lausche.
Die Wasseroberfläche ist glatt wie ein Spiegel und reflektiert das grelle Licht in meine Richtung, sodass ich die Augen zusammenkneifen muss. Im aufsteigenden Nebel, der wie ein leuchtender Dunst über dem Wasser steht, erkenne ich ein kleines Fischerboot, das einsam umhertreibt. Die Umrisse sind gut zu erkennen uns stechen in dunkler Schwärze aus dem orangenen Nebelschleier. Der See ist von dunklen Tannen gesäumt, hinter denen nur noch ein kleines Stück der Sonne wie ein hell strahlender Feuerball hervorlugt. Der Himmel hebt sich deutlich von den finsteren Baumkronen ab, da er hell und wolkenlos darüber steht. Ein ruhiges gluckern des Wassers ist zu hören, als eine sanfte Windböe aufkommt und kühl meine Haare zerzaust. Vögel singen mit ihren zwitschernden Stimmen und geben diesem Bild einen beruhigenden Klang.
Ganz berührt von der Schönheit dieses Anblicks seufze ich. Am liebsten würde ich für immer hier bleiben...
Jale 17.01.2020