Wir alle kennen den Schotterweg, der an Bäumen vorbei zur Schule führt. Daneben gibt es dann noch diesen kleinen Weg, der sich parallel durch die Büsche schlägt. Da ich nicht weiß, ob die beiden Wege offizielle Namen haben, werde ich sie Schotterweg und Trampelpfad nennen.
Was ist mit diesen Wegen?
Da stehen seit zwei Wochen unnötige Absperrungen rum. Oder vielleicht auch nicht?
In der Woche des mündlichen Abis wurde verkündet, dass diese Wege für den Rest der Woche geschlossen sein würden. Tatsächlich gab es Absperrungen und schöne Schilder mit der Aufschrift „Lebensgefahr“. Das diese Wege trotzdem von Schüler:innen genutzt wurden, die das nicht ernst nehmen, war nicht besonders schlau. Immerhin gibt es auch einen Weg außenrum.
Nächste Woche: Montagmorgen ist der Weg angeblich noch gesperrt. Montagabend nach der 11ten Stunde begehbar. Dienstagmorgen sieht es wieder abgesperrt aus. Ab Dienstagmittag kommt diese Phase „Ist es jetzt offen? Ist es zu? Scheiß drauf, ich geh da jetzt runter“. Freitag klettern eine Freundin und ich über die Flatterbänder beim Trampelpfad. Mittlerweile ist klar, dass die Absperrungen bedeutungslos sind.
Diese Woche war es gar keine Frage mehr, ob wir jetzt da lang können. Die Absperrungen sind nur noch Deko. Dienstagmittag tragen drei Schüler:innen eine der Absperrungen nach unten. Sie versuchen sogar, darauf den Weg hinunterzurutschen, was kläglich scheitert. Mittwochmittag führen drei weitere Schüler:innen das Werk fort und tragen die Absperrung noch einen Ticken weiter weg.
Flatterbänder, weiße Absperrungen. Kann die Stadt nicht ihren Müll aufräumen? Sollte plötzlich eine Lebensgefahr auftauchen und die Schranken wieder geschlossen werden, würde keiner von uns Schüler:innen das beachten. „Irgendjemand hat da wieder mit rumgespielt“ würden wir denken und einfach vorbeigehen. Wir werden abgestumpft gegen Gefahr-Schilder. „Das ist ja eh nichts“, haben wir gelernt.
Das ist ein Problem! Diese Absperrungen gehören da hin, wenn Lebensgefahr droht und wieder weg, wenn sie sich verflüchtigt hat. Nicht geöffnet oder geschlossen, wie in unserem Fall.
Es gibt ziemlich viele Probleme auf der Welt. Das hier könnte man sehr schnell ändern. Und seien wir mal ehrlich: Wenn die Stadt diese Absperrungen nicht entfernt, wird das irgendwann von Schüler:innen gemacht (siehe Foto). Weil wir nicht mehr an die Ernsthaftigkeit einer Absperrung glauben. Von dem Müll, denn das Flatterband auf dem Trampelpfad (der übrigens nur auf einer Seite gesperrt ist) macht, abgesehen. Gab’s dazu nicht irgendwas mit Klima? Früher oder später geht da jemand mit Schere dran, um dieser Verschmutzung ein Ende zu setzen. Vermutlich ist das strafbar.
Hannah
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Hephaestion (Montag, 04 April 2022 15:23)
Du hast recht. Jemand sollte sie mal entfernen.