Lesezeit: 9 Minuten;
Das Gemälde "Geburt Christi", das 1460 von Francesco di Giorgio Martini gemalt wurde, ist ein Beispiel der weihnachtlichen Kunst, die ihr so in der Form vielleicht noch nicht gesehen habt. Wir kennen die Weihnachtsgeschichte so, dass das kleine Jesuskind, nur in einfache Windeln gewickelt, im Stroh eines Stalles liegt und von Maria und Josef, einem Esel und einem Ochsen, sowie von den Heiligen Drei Königen und Hirten betrachtet wird. Außerdem ist es in der heiligen Nacht, in der der Stern hell über ihnen leuchtet. Doch was finden wir hier vor uns?
In dem Bild sehen wir eine alte zerbrochene Ruine eines Torbogens. Unten, in den Trümmern, stehen, beziehungsweise liegen, Ochs und Esel und sind im Mittelgrund, wo sie eher unwichtig erscheinen. Im Vordergrund befinden sich zur Linken zwei Engel, die gut erkennbar im Licht stehen und so freundlich, dennoch verhalten dargestellt werden. Rechts sehen wir zwei, eher dunkel gehaltene, Männer, die sich eigenartig verbiegen, um einen Blick auf das Kind zu richten. In der Mitte sehen wir zum einen Maria, die gebückt betet, und zur Linken einen alten Mann, vermutlich Josef, der in einer sitzenden Haltung verharrt und auf das kleine Kind in der Mitte schaut. Jenes Kind liegt nackt in der Mitte unten auf dem Boden. Die Hüfte abwärts liegt im Gras, während der Oberkörper auf einem zerbrochenen Stein positioniert ist.
Und dieses Gemälde soll die Geburt Christi darstellen? Das stellt doch alles auf den Kopf, was wir von der wunderbaren Weihnachtsgeschichte kennen! Wo sind die Hirten, wo ist der Stall und warum zur Hölle liegt das Jesuskind auf einem Stein im Gras? Ja, das frage ich mich auch. Auf die Schnelle wüsste ich keine Antwort, außer vielleicht, dass es in einem anderen Land mit einer anderen Kultur gemalt wurde, aber das kann ich ja so schlecht stehenlassen. Leider konnte ich keine wirklich nützlichen Informationen zum Bild finden. Auf jeden Fall lebte Martini im 15. Jahrhundert, war Italiener und in allen Bereichen der Kunst tätig. Das Werk stellt die Geschichte anders da, als wir sie kennen, es ist schon fast ein Gegensatz. Dennoch erkennt man, was dargestellt wurde.
Mir sprang dieses Werk förmlich ins Auge, auch wenn ich zugeben muss, dass mir unsere bekannte Version mit Stall, heiliger Nacht und Bethlehem viel logischer und schöner erscheint, weshalb ich diese Darstellung nicht verstehe. Aber gut, wahrscheinlich steckt da ein größerer Grund dahinter und jeder soll malen, was er möchte. Tolles Fazit, ich weiß.
Letta
Winterlandschaft (1927) ~ Peter Mork Monsted
Es ist kalt,
Das Holz hinterlässt Spuren.
Die Freude verhallt,
hinter den Baumstaturen.
Das Wasser so glatt,
die Zweige versteinert.
Die zwei gehn' im Trab,
an ihre Tradition erinnert.
Der Schnee so frostig unter ihren Sohlen,
sich nähernd dem Ort.
Keine Chance, sich von der Kälte zu erholen,
immer weiter, vom warmen Hause fort.
Die weisen Hände am Rücken des Jungen,
Ein Lächeln umrandet von Falten.
Warme Aufregung in den frischen Lungen,
die Händchen am erfahrenen Schlitten ihn festhalten.
Schließlich zusammen am steilen Hang,
Die Wangen rot wie Beeren.
Sie fahren den weißen Schleier entlang,
Um danach zu gehen, nach dem alten Belehren.
Die Kufen geschliffen vom Schnee,
Der Himmel den Abend einläutend.
Großvater und Enkel erwarten den Tee,
Der Tag so viel bedeutend.
Die Spuren zurück,
der Kleine in den Armen.
Beiden bewusst das gemeinsame Glück,
Erschöpft sich einen Weg durch den Nebel bahnen.
Letta
Kommentar schreiben