9. Dezember - Französisch

 

Französische Weihnachtstraditionen sind reich und vielfältig, geprägt von regionalen Besonderheiten und tief verwurzelten Bräuchen, die das festliche Erlebnis im ganzen Land einzigartig machen.

 

 

Der Weihnachtsbaum und die Dekoration
In Frankreich ist der Weihnachtsbaum, „sapin de Noël“, ein zentrales Element der festlichen Dekoration, auch wenn er in vielen Haushalten erst am 24. Dezember geschmückt wird. Besonders auffällig ist die Tradition der „Crèche“, einer detaillierten Weihnachtskrippe, die in der Provence weit verbreitet ist. Hier werden nicht nur die Heilige Familie, sondern auch zahlreiche regionale Figuren aus dem ländlichen Leben, wie Bauern, Hirten und Handwerker, abgebildet. Diese Krippen sind oft sehr aufwendig und spiegeln die Vielfalt der französischen Kultur wider.

 

Le Réveillon und die Festtagsmahlzeiten
Der Höhepunkt der Weihnachtsfeierlichkeiten ist der „Réveillon“ am Heiligen Abend, bei dem sich Familien zu einem üppigen Festmahl versammeln. Die Auswahl der Speisen variiert je nach Region, aber typische Gerichte sind Austern, Foie gras, Lachs, Truthahn oder Hirschbraten. Ein absolutes Muss zum Nachtisch ist der „Bûche de Noël“, eine Biskuitrolle, die wie ein Baumstamm aussieht und mit Schokoladencreme gefüllt ist. Auch Käse und Wein gehören in vielen Regionen zum Festmahl.

 

Messe und die "Messe de Minuit"
Viele Familien besuchen nach dem Festmahl die Mitternachtsmesse, die „Messe de Minuit“. Diese Tradition ist besonders in ländlichen Regionen verbreitet und wird durch festliche Musik und besinnliche Momente geprägt. Die Messe ist ein wichtiger Teil der Weihnachtszeit und spiegelt die religiöse Bedeutung des Festes wider.

 

Geschenke und der Père Noël
Der französische Weihnachtsmann, der „Père Noël“, bringt traditionell in der Nacht zum 25. Dezember Geschenke. In einigen Regionen wird er von „Père Fouettard“ begleitet, einer dunklen Gestalt, die böse Kinder bestraft. Diese Tradition ist vor allem im Nordosten und Osten Frankreichs verbreitet. In der Provence ist zudem die Figur des „Saint-Bernard“ bekannt, die für das Wohl der Kinder zuständig ist.


Regionale Unterschiede

Die Weihnachtsbräuche variieren in den verschiedenen Regionen Frankreichs erheblich. In der Provence etwa ist es Brauch, die Weihnachtskrippe mit kleinen „santons“ – handgefertigten Tonfiguren – zu schmücken, die alltägliche Szenen aus der Region darstellen. In den Alpenregionen hingegen sind Weihnachtsmärkte und Skifahren untrennbar miteinander verbunden und machen die Region zu einem beliebten Ziel während der Feiertage.

 

Das Fest der Heiligen Drei Könige
Die Weihnachtszeit in Frankreich endet traditionell mit der „Fête des Rois“ (Fest der Heiligen Drei Könige) am 6. Januar. Zu diesem Anlass wird der „Galette des Rois“, ein Blätterteiggebäck mit einer kleinen Figur im Inneren, gegessen. Wer die Figur findet, wird zum „König“ oder „Königin“ des Tages gekrönt, was den Abschluss der Festlichkeiten markiert.

 

Insgesamt zeigt sich Weihnachten in Frankreich als ein Fest, das sowohl die religiösen als auch kulinarischen Traditionen in den Mittelpunkt stellt und durch regionale Vielfalt bereichert wird. Es ist eine Zeit des Zusammenseins, des Feiern und des Genießens, in der jeder Teil des Landes seinen eigenen einzigartigen Beitrag leistet.

                                                                                                                                                                                                    Colin


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