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„Wer bist Du?
Wenn sie das wüsste! Sie war natürlich Sofie Amundsen, aber wer war das? Das hatte hatte sie noch nicht richtig herausgefunden. Wenn sie nun anders hieße? Anne Knutsen zum Beispiel. Wäre sie dann auch eine andere? Plötzlich fiel ihr ein, dass ihr Vater sie zuerst gern Synnove genannt hätte. Sofie versuchte sich auszumalen, wie es wäre, wenn sie die Hand ausstreckte und sich als Synnove Amundsen vorstellte - aber nein, das ging nicht. Dabei stellte sich die ganze Zeit eine andere vor. Nun sprang sie vom Hocker und ging mit dem seltsamen Brief in der Hand ins Badezimmer. Sie stellte sich vor den Spiegel und starrte sich in die Augen. "Ich bin Sofie Amundsen", sagte sie.
Das Mädchen im Spiegel schnitt als Antwort nicht einmal die kleinste Grimasse. Egal, was Sofie auch machte, sie machte genau das selbe. Sofie versuchte, dem Spiegelbild mit einer blitzschnellen Bewegung zuvorzukommen, aber die andere war genauso schnell.
"Wer bist du?" fragte Sofie.
Auch jetzt bekam sie keine Antwort, aber für eine kurzen Moment wusste sie einfach nicht, ob sie oder ohr Spiegelbild diese Frage gestellt hatte. Sofie drückte den Zeigefinger auf die Nase im Spiegel und sagte: "Du bist ich."
Als sie keine Antwort bekam, stellte sie den Satz auf den Kopf und sagte: "Ich bin du."
"Woher kommt die Welt? Nein, das wusste sie wirklich nicht. Sophie wusste natürlich, dass die Welt nur ein kleiner Planet im riesigen Weltraum war. Aber woher kam der Weltraum? Es war natürlich denkbar, dass der Weltraum immer schon dagewesen war; dann brauchte sie auch keine Antwort auf die Frage zu finden, woher er gekommen war. Aber konnte etwas denn ewig sein? Irgendetwas in ihr protestierte dagegen. Alles, was existiert, muss doch einen Anfang haben. Also musste irgendwann der Weltraum aus etwas anderem entstanden sein. Aber wenn der Weltraum plötzlich aus etwas anderem entstanden war, dann musste dieses andere ebenfalls irgendwann aus etwas anderem entstanden sein. Sofie begriff, dass sie das Problem nur vor sich hergeschoben hatte. Schließlich und endlich musste irgendwann irgendetwas aus null und nichts entstanden sein. Aber war das möglich? War diese Vorstellung nicht ebenso unmöglich wie die, dass es die Welt immer schon gegeben hatte?"
Warum zitiere ich folgendende Abschnitte aus dem Buch "Sofies Welt"? Weil ich zeigen möchte, dass eine einzelnde Frage, auch wenn sie noch so klein ist, Millionen Facetten besitzt, die wir meistens unterschlagen.
Stellt euch doch mal diese Fragen:
Wer bist du?
Woher kommt die Welt?
Was macht einen Legostein aus?
Viel Spaß.
Lasse
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