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Tw:Panikattacke
Ich sitze im Klassenraum und versuche, dem Monolog meines Lehrers zu folgen. Hat er gerade etwas von Konjunktiv oder doch von dem Indikativ gesagt? Ich weiß es nicht mehr, mein Kopf ist wie leer, aber dennoch nicht ganz leer; wäre er leer, könnte ich ihn füllen, aber das kann ich nicht, ich will auch nicht. Ich schmecke den metallischen Geschmack von Blut in meinem Mund, den Schmerz habe ich erst gar nicht gemerkt, doch ich habe so lange auf meiner Lippe gekaut, bis sie nun blutet.
Ich versuche, meinen Arm zu heben, um mir das Blut von der Lippe zu wischen, doch es fühlt sich so schwer an.
Meine Hand wird immer zittriger. Mein Kopf ist nun nicht mehr leer, er füllt sich mit Gedanken. Gedanken, die sich nicht ignorieren lassen. Ich will sie ignorieren! Ich muss sie ignorieren! Nicht jetzt! Bitte!
Bitte nicht jetzt!
Meine Beine zittern, ich versuche es zu stoppen, doch es geht nicht mehr. Ich bin mittendrin. Mitten in einer Panikattacke. Was hatte ich nochmal gelernt? Mein Kopf ist nun gefüllt mit Gedanken, überfüllt mit Gedanken. Mein Gesicht brennt, mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Ich schreie innerlich, doch um mich herum hört es niemand. Meine Sicht verschwimmt.
Nein, bitte nicht.
Doch ich kann es nicht mehr stoppen. Tränen rollen über meine Wange. So schnell ich nur kann, wische ich sie mir mit dem Ärmel aus dem Gesicht, doch es werden immer mehr, ich kann es nicht mehr stoppen.
Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Nun haben es auch mein Lehrer und meine Klasse gemerkt, ich höre eine Stimme, sie sagt meinen Namen, doch in meinem Kopf kommt nichts Klares an.
Es ist als würde alles an mir abprallen.
Als hätte ich Seifenblasen im Kopf.
Sophie
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Hannah (Sonntag, 13 Oktober 2024 22:36)
Wirklich schön geschrieben, wenn auch über ein für die Betroffenen unschönes Thema