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Wenn ihr diesen Artikel jetzt lest, habe ich es endlich geschafft, ihn zu verfassen. Ich wette, einige von euch haben die Hoffnung verloren, seit der erste Teil rauskam und danach für sehr lange Zeit Funkstille war. Um ehrlich zu sein, habe ich mich lange davor gedrückt, ihn zu schreiben, weil ich wusste, dass es viel Arbeit und Motivation kostet. (Entschuldigt, Leute, aber hier ist er und besser spät als nie, richtig?)
Denn Social Media ist ein sehr großes, präsentes und schwieriges Thema. Ich kann euch nicht versprechen, dass dieser Artikel total wissenschaftlich wird, im Gegenteil, ich denke er wird sehr chaotisch und ohne jegliche Gliederung. Ich werde meine Gedanken, Beobachtungen, eigene Erfahrungen, sowie Informationen von Webseiten nutzen, die ich unten verlinken werde.
Ich bin keine Wissenschaftlerin, die sich nur mit diesem Thema beschäftigt, sondern eine Schülerin, die auch Probleme mit Internetkonsum hat, also seid nicht so streng mit mir. Mein Ziel mit diesem Artikel ist es, zu zeigen, welche Folgen wir durch Social Media von uns tragen, was man gegen Abhängigkeit tun kann und wie man die Zeit besser nutzen könnte. Auch will ich reflektieren, was die meisten von uns täglich durchmachen, um zu beweisen, dass wir unseren Konsum verringern müssen. Ich werde für jeden Abschnitt eine Überschrift kreieren, damit ihr wisst, worum es geht.
Konsum und Abhängigkeit
Was wäre ein Tag ohne Smartphone? Oder eine ganze Woche? Ein ganzer Monat? Ein ganzes Jahr?
Unvorstellbar, würde ich behaupten, zumindest erscheint das anfangs so. Klar, einen Tag schafft man, aber mehrere? Da wird es schon schwieriger. Wir sind in einer Welt, wo die Digitalisierung sehr weit fortgeschritten ist und quasi jeder junge Mensch ab 10 Jahren ein Smartphone besitzt. Aber besitzen wir das Smartphone oder es uns?
Bei Social Media ist für jeden etwas dabei. Durch den Algorithmus werden uns nur Dinge vorgeschlagen, die uns gefallen. Wir werden abhängig von dem Gefühl, was bei uns ausgelöst wird. Sei es durch Comedy Shows, Katzenvideos, Vlogs von Influencern, oder, oder, oder. Am schlimmsten sind Shorts, also kurze Videos, die höchstens eine Minute lang gehen und man sie einfach weiter scrollen kann. Vermutlich schaust du Videos, wenn du isst, im Bett liegst, auf der Toilette bist, auf jmd. / etw. wartest oder einfach nur in deinem Zimmer bist. Denn es geht gut nebenbei, macht Spaß zu gucken und vertreibt deine Langeweile. Aber wenn wir uns auch nur vornehmen, ,,ein, zwei“ Videos zu schauen, werden es meist viel, viel, viel mehr – und das ohne dass wir es merken. Wir schauen, entscheiden innerhalb weniger Sekunden, ob es uns gefällt, liken oder scrollen weiter. Der Algorithmus findet heraus, welche Inhalte wir bevorzugen und zack, wir schauen weiter. Und irgendwann bemerken wir, dass wir anstatt 2 Minuten 30 Minuten oder sogar eine ganze Stunde im Internet verbracht haben.
Aber hat sich diese Zeit gelohnt, so verbracht zu werden? Und kannst du dich noch daran erinnern, welche Videos du gesehen hast? Bestimmt nicht.
Alle Plattformen, wie Instagram, TikTok usw. sind genau darauf aus, dass wir abhängig werden. Mit gerade diesen Apps kenne ich mich nicht so gut aus, weil ich sie nicht verwende, aber auch beispielsweise Snapchat, wo du Flammen aufbauen kannst, die verloren gehen, wenn du nicht täglich Snaps versendest. Und bei Videospielen will ich gar nicht erst anfangen.
Wir verlieren die Kontrolle über unser Handeln, wir brechen unsere Versprechen, wenn wir uns vornehmen, nicht viele Posts anzuschauen, oder ,,nur noch dieses eine Video“ anzusehen.
Vergeudete Zeit
Ich glaube, uns ist allen klar, dass wir unseren Konsum verringern sollten, aber was genau verpassen wir denn? Schließlich bekämpfen wir ja nur unsere Langeweile, erholen uns vom Tagesstress und wir kriegen ja auch mit, was unsere Freunde beispielsweise machen.
Jaja, reden wir uns das nur weiter ein.
Wir bekämpfen unsere Langeweile, aber die Frage ist, müssen wir das überhaupt und was könnte man stattdessen machen? Langeweile ist nichts Negatives, zumindest nicht unbedingt, denn durch Langeweile entwickeln wir unsere Kreativität. Klingt vielleicht komisch, schließlich wird man ja nicht zur:m Künstler:in wenn man die 10 Minuten Wartezeit am Bahnhof nur auf die Gleise schaut, aber wir denken. Das klingt jetzt vielleicht noch komischer, aber durch die hunderten Videos die wir uns reinziehen, werden wir mit so vielen Informationen gefüttert, dass wir keine eigenen richtigen Gedanken mehr fassen. Ich meine, probiere es doch mal aus, das nächste Mal, wenn du nicht weißt, was du machen sollst, um deine Zeit zu vertreiben, schreibe etwas auf, oder schaue dich nur mal um, oder male etwas, oder irgendetwas anderes und du wirst sehen, dass du die Zeit so viel besser nutzen kannst.
Schaue mal auf deine Bildschirmzeit und vor allem auf die Apps, die du am häufigsten nutzt. Angenommen du verbringst 2 Stunden täglich auf TikTok und Instagram, das würde bedeuten, dass du in einem Jahr 730 Stunden, also ca. 30 Tage allein auf diesen beiden Plattformen verbringst. In dieser Zeit könntest du mehrere Bücher lesen oder vielleicht sogar ein komplett neues Hobby erlernen. Stell dir das mal vor. So viel Zeit für nichts und wieder nichts.
Statt im Internet zu versinken, könntest du Freunde treffen, für die Schule lernen, rausgehen, irgendetwas unternehmen, Sport machen, etwas mit jemandem spielen, künstlerisch aktiv werden und so viel mehr. Zeit ist begrenzt, also sollten wir sie für etwas nutzen, dass sich für uns lohnt.
Folgen von Social Media
Folgen gibt es einige, manche sind offensichtlich, über manche denken wir vielleicht nicht so häufig nach und manche sind uns gar nicht erst bewusst.
Aber befassen wir uns doch mal damit. Beginnen wir mit unserem Körper. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass einige, wenn nicht sogar die meisten von uns, beim Benutzen des Smartphones eine eher krumme Haltung einnehmen, da das entspannter ist. Hierzu ein kleines Experiment zum jetzt Ausprobieren: Vermutlich liest du diesen Artikel gerade auf deinem Handy. Wenn du sitzt, strecke deinen Rücken einmal durch, sodass du ganz gerade sitzt, hebe deinen Kopf, so als würdest du geradeaus schauen, und hebe dann deine Hand, sodass du dein Handy auf Augenhöhe hältst. Wetten, das fühlt sich total komisch und fremd an? Aber so wäre eine gute Haltung. Denn wenn man auf Dauer ständig krumm dasitzt, den Blick gesenkt, sodass der Hals gebeugt ist und man im besten Falle den Bildschirm relativ nah am Auge hat – tja, dann ist das nicht so gut für den Rücken.
Denn so kann man Rückenschmerzen bekommen, eventuell Schmerzen im Nacken und die Augen können auch verschiedene Probleme kriegen. Dadurch dass der Abstand von Augen und Bildschirm meist weniger als 30 cm beträgt und natürlich die Strahlung von Blaulicht, müssen wir weniger blinzeln und fokussieren für eine lange Weile ein Objekt in einem bestimmten Abstand. Das kann zu juckenden, trockenen Augen führen und im schlimmsten Fall zur Unterstützung von Kurzsichtigkeit. [Q1]
Zudem wird unsere Aufmerksamkeitsspanne deutlich kürzer. Das habt ihr wahrscheinlich schon öfters gehört, aber falls nicht, dann jetzt. Gerade durch die kurzen Videos, die weniger als eine Minute lang gehen, werden wir immer ungeduldiger und unaufmerksamer.
Die oben bereits genannten Themen sind offensichtlich auch Folgen von Social Media, deshalb werde ich sie nicht noch einmal thematisieren.
Hinzu kommt dass wir uns vergleichen und schnell unsicher werden, aber dazu gleich noch mehr.
Alles FAKE!
Inzwischen gibt es sogar einige Videos im Internet, die darauf hinweisen, aber ist euch das schon mal so richtig bewusst geworden? Social Media ist der Begriff von Oberflächlichkeit und Täuschung. Alles ist irgendwie gestellt und wurde letztendlich für hunderte Menschen aufgenommen. Hierzu gibt es etliche Möglichkeiten. Das Ziel im Internet ist es eigentlich, immer authentisch rüberzukommen und akzeptiert zu werden. Fotos in Storys etc. werden bearbeitet. Das kann nur sein, dass man das Licht etwas ändert oder etwas aus dem Hintergrund löscht, aber auch dass man die Haut glatter aussehen lässt, Falten entfernt oder die Taille schmaler macht. Heutzutage ist einfach alles möglich.
Auch beim Dreh von Videos, wo sich Personen einer Kamera gegenübersetzen und über bestimmte Themen berichten, sind komplett durchgeplant und am Ende so geschnitten worden, dass alles so bei den Zuschauer:innen ankommt, wie es soll. Dazu gibt es verschiedene Methoden. Zum Beispiel der Kamerawinkel, das Licht oder auch der genau dokumentierte Monolog, der auf einem Laptop hinter der Kamera steht und den man während des Drehens ganz simpel ablesen kann.
Außerdem muss man bedenken, dass jede Person, die sich im Internet zeigt, nur die Blicke aus ihrem Leben gibt, die gesehen werden können. So erhalten wir den Eindruck, dass bei genau diesen Personen das Leben läuft und herrlich ist. Aber jede Person hat mal ihre schweren Phasen und eigene Probleme, nur dass wir diese nicht sehen, schließlich will niemand, dass tausende Personen sehen, wie man aggressiv ist, in Tränen aufgelöst ist oder jemanden beleidigt.
Also warum vergleichen wir uns mit diesen Personen, denn ich bin sicher, das tun wir alle in einem bestimmten Rahmen. Ich hoffe, euch ist bewusst, dass jeder Mensch anders ist und so sollte es stets sein. Ich komme jetzt nicht mit Sprüchen wie „Du bist perfekt so wie du bist“ oder „Jeder ist wunderschön“, denn das ist nicht der Sinn hinter diesem Artikel und ich finde, wir sollten alle selber wissen, wie wir zu diesem Thema stehen. Dennoch sollten wir versuchen, uns nicht so sehr mit Influencer:innen zu vergleichen und sie als ganz normale Menschen zu sehen, die auch ihre Schwächen haben.
Fake News!
Hier nochmal zurück zum Thema Fakeness. Dazu gehören nämlich auch Fake News. Bestimmt sind euch schon etliche falsche Fakten über den Bildschirm gewandert, ohne dass ihr es gemerkt habt. Dieses Thema kann ich leider nicht so toll ausschmücken, weil ich mich da persönlich nicht allzu gut auskenne, aber ich werde es zumindest versuchen, einige logische Sätze zu formulieren.
Die meisten Fake News sind unscheinbar und weniger weltbewegend, aber oft glauben wir diese trotzdem. Seien es Informationen über gewisse Personen oder eigenartige Fakten, als wissenschaftlich geprüft getarnt.
Jetzt denkt man sich: Was ist schon so schlimm daran, wenn es ein paar unkorrekte Fakten gibt? Ja, meist ist es auch nicht so schlimm, aber manchmal wird man dann trotzdem irgendwo naiver und für Promis, über die beispielsweise falsche Daten geliefert werden, ist das dann auch nicht so super. Auch wenn sich Fakten häufen, ensteht ein ganz neus Weltbild, das nicht der Realität entspricht.
Das Thema Social Media ist echt viel zu groß, als dass man es in einem dreiseitigen Artikel beschreiben könnte, aber es ist ja auch erst Teil 2. Okay, vielleicht sollte ich keine Versprechen geben, die ich nicht halten kann, aber wer weiß, möglicherweise werde ich in Zukunft einen weiteren Artikel verfassen, wenn mir noch etwas dazu einfällt.
Wie gesagt, der Artikel ist nicht sehr wissenschaftlich (sieht man daran, dass ich genau eine Quelle verwendet habe), aber ich hoffe, dass einiges trotz dessen nachvollziehbar ist und ich euch irgendwie damit erreichen konnte und zeigen konnte, dass ihr nicht alleine seid. Ich selber bin eine junge Person mit einem Handy und kann meinen Konsum auch oft nicht kontrollieren.
Hier noch zwei Videos, die mich inspiriert haben (soll keine Werbung sein!!!) und ich hoffe, wir haben alle irgendetwas gelernt.
[Q1]: https://luxaugenzentrum.ch/kann-das-handy-die-augen-schaedigen/ Letzter Artikel: 20.9.2024
Video 1: https://www.youtube.com/watch?v=9vdcCbFSNC0 Letzter Artikel: 20.9.2024
Video2: https://www.youtube.com/watch?v=oNAmSWYAxk8
Letta
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:) (Freitag, 20 September 2024 18:05)
Super Artikel. Er gibt genau das wieder, was ich auch schon ganz oft in Sachen Handykonsum erlebt habe.