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Eine Klassen-/Kursfahrt läuft immer so ab!

Lesezeit: 6 Minuten;

 

Ich war jetzt insgesamt auf 4 Klassen-/Kursfahrten und mittlerweile habe ich ein bestimmtes Muster erkannt. Deshalb will ich euch das hier schematisch vorstellen. Könnt ihr dieses Muster nachvollziehen? Schreibt es doch gerne in die Kommentare!

 

Als erstes kommt die Hinfahrt. Diese läuft meistens so ab: Man fährt mit einem Bus und die Lehrkräfte schlafen einen Großteil der Fahrt. Bei jeder Pause rennt die Hälfte der Klasse zu den Toiletten und mindestens eine:r versucht sich durch die kostenlose Kindertür zu quetschen. Nach dem Toilettengang wird der Laden vor Ort durchsucht und alle finden die Preise viel zu teuer. Trotzdem wird sich etwas gekauft. Diesen ganzen Vorgang juckt eine Gruppe innerhalb der Klasse gar nicht, denn diese setzt sich irgendwo hin und isst random Essen aus irgendwelchen Brotdosen. Und dann gibt es immer noch zwei oder drei Schüler:innen die, wenn möglich, nicht mal aus dem Bus aussteigen.

 

Die Busfahrt unterteilt sich nun in 3 Abschnitte: Den Anfang, die Mitte und das Ende.

Am Anfang sind alle motiviert, es ist laut. In der Mitte schläft die Hälfte, es werden Filme geschaut und Bücher gelesen. Schließlich bekommen alle am Ende einen weiteren Motivationsschub und schauen aufgeregt aus dem Fenster.

 

Angekommen am Übernachtungsort dauert alles immer zu lange, weil die Lehrkräfte irgendwas klären müssen. Danach beginnt der Zimmereinzug. Wie eine Welle ergießt sich innerhalb kurzer Zeit ein Schwarm von Schüler:innen auf den Flur und begutachtet ihre Zimmer. Was nicht fehlen darf, ist natürlich die Begutachtung anderer Zimmer, um Vergleiche zu schaffen. Schon in dieser Phase wird jeglicher Unsinn gemacht. Fernseher werden abnormal laut gedreht und falls Telefonanlagen auf dem Zimmer installiert sind, werden diese sofort genutzt. Sind andere Gäste auf den gleichen Fluren untergebracht, denken diese sich oft "Oh mein Gott" und zwängen sich durch die Masse an Schüler:innen, um ihnen zu entkommen.

Der nächste Chaosfaktor sind Aufzüge. Wenn die Schüler:innen nach unten kommen möchten, um den ersten Programmpunkt der Fahrt anzugehen, werden Aufzüge überfüllt und mindestens einer drückt alle Bedienungsknöpfe an, um andere zu ärgern.

Nach dem ersten Programmpunkt gibt es meist kein Abendessen im Unterbringungsort. Deswegen schwärmen die Schüler:innen in den Ort/ die Stadt aus. Oft wird zuerst eingekauft und danach Essen gegangen. Außer einer Gruppe sind dann alle weg. Denn diese Gruppe bestellt sich irgendetwas aufs Zimmer.

Oft entdeckt man bei dieser ersten Ausschwärm-Aktion schon Lehrer:innen, die in einem Restaurant sitzen, fröhlich plaudern und ein alkoholisches Getränk vor sich stehen haben.

Die nächste Phase ist die "Zu-Bett-geh-Phase". Während den Zimmerkontrollen sind alle brav auf ihren Zimmern, aber danach wird wild durchgemischt. Sowohl die längste Wachbleibzeit wird überschritten, als auch die minimale Lautstärke.

Doch es gibt auch die regelmäßigen Ausnahmen von drei Zimmern, die in Tiefschlaf verfallen.

 

Am nächsten Tag ist die Hälfte der Schüler:innen übermüdet. Dementsprechend verläuft der Tag entspannt. Am Abend ereignet sich meistens das gleiche. Nicht zu vergessen ist natürlich die kurze Diskussion über den Wecker. Stellen wir den um 7:00 Uhr oder erst um 7:50 Uhr?

 

Am letzten Tag geht es in der Nacht nochmal richtig ab, denn man kann ja am nächsten Tag bei der Heimfahrt ausschlafen. Ab der 8. Klasse sind Alkohol, Rauchen und Ausbrüche da an der Regel.

 

Schließlich kommt die Rückfahrt. Durch die Übermüdung verläuft diese vollkommen ruhig und eher schneller als die Hinfahrt.

Letztendlich sind alle dann froh, wenn sie endlich ankommen.

 

Weitere zeitlich variablen Geschehnisse:

  • Jede Klassen-/Kursfahrt schafft es ein Zimmer, sich komplett auszuschließen.
  • Während des Programms passiert irgendein Fauxpas, der nicht geplant war.
  • Nach einer unbestimmten Zeit möchte ein Teil der Schüler:innen wieder nach Hause.
  • Irgendein:e Schüler:in wird immer krank.
  • An einem beliebigen Zeitpunkt der Fahrt passiert ein "Downer". Also ein Ereignis, das alles erschüttert. Dieser kann entweder intern oder extern geschehen. Intern kann ein Streit auf dem Zimmer sein oder in der Freundesgruppe, der das spätere Zusammenleben oft beeinflusst. Extern sind Ereignisse, die die ganze Gruppe betreffen. Zum Beispiel wenn Beschwerden beim Unterbringungsort eingehen oder ein Paar aus der Gruppe dumme Sachen gemacht haben.
  • Auf der ganzen Fahrt werden schließlich eine erhöhte Anzahl an komischen Fotos und Videos gemacht.

 

Bei dem ganzen Chaos müssen wir als Schüler:innen schließlich auch mal Danke an die Lehrer:innen sagen, da eine Fahrt unglaublich viel Stress und Arbeit für die Lehrkräfte bereiten. Sie müssen immer die Ruhe bewahren und haben die Verantwortung für viele Schüler:innen. Das ist nicht leicht!

 

Fehlt euch noch ein essenzieller Punkt, der immer auf Fahrten passiert? Schreibt ihn doch gerne in die Kommentare!

 

Lasse


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