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Projekttage der 10. Klassen

Die Projekttage der 10. Klassen standen unter dem Überthema "Soziale Medien", wobei wir auch über das Thema der Oberstufe, Demokratie, lernten. 

Am Dienstag, den 9.7., führten wir ein Planspiel zum Thema Gesetzgebung im Europäischen Parlament durch.

Nach einem kurzen Brainstorming über die EU, einem kleinen Quiz und einigen grundlegenden Informationen bekamen wir Rollenkarten mit Daten eines:r fiktiven:r Politiker:in, deren:dessen Partei, Meinung zum Thema und Herkunftsland. Manche bekamen auch einen Vorsitz im Ausschuss zugeschrieben. 

Wir sollten diskutieren, wie bzw. ob Fake News und Hate Speech im Netz bekämpft werden sollten.

Zunächst schauten wir uns ein Video an, wo Fakten zu den beiden Themen genannt wurden und eine Person eine fiktive Geschichte davon erzählte, wie sie selbst mit Fake News und Hate Speech konfrontiert wurde. 

Hierfür arbeiteten wir zunächst mit unserem eigenen Text, dann in unseren jeweiligen Fraktionen, um einen Gesetzvorschlag auszuarbeiten und schließlich in zwei verschiedenen Ausschüssen, um mit den anderen Fraktionen die jeweiligen Vorschläge auszudiskutieren. 

Die je zwei Vorsitzenden besprachen sich anschließend und kamen zu Kompromissen, die sie dann im Plenum (der ganzen Klasse) vortrugen, das die Vorschläge dann entweder ablehnen oder annehmen konnte. Im Endeffekt haben wir das Gesetz erlassen, dass die Fake News auf Online-Seiten von unabhängigen staatlichen Institutionen geprüft und bei einer Quote ab 25% markiert werden müssen. 

Das Gesetz zur Bekämpfung von Hate Speech wurde abgelehnt, da der Vorschlag so lautete, dass die Unternehmen selbst entscheiden können, ob sie die Daten der Nutzer, die solche Nachrichten verbreiten, freigeben, wobei die meisten dagegen waren. 

Im Anschluss gab es noch eine Feedback-Runde, bei der sich mehr Anleitung, keine Doppelrollen und Zeit zur Bildung von Koalitionen vor den Ausschüssen gewünscht wurde. Alles in allem war das Planspiel dennoch eine lehrreiche Erfahrung, die unter dem, was wir zur Verfügung hatten, auch einigermaßen realistisch war. 

 

Am Mittwoch fuhren die 10. Klassen dann ins ZKM. Dort hatten wir eine Führung, vor allem über die neue Ausstellung ,,(A) I Tell You, You Tell Me". In dieser waren besonders interessant die KI-generierten Texte, die immer wieder neu generiert wurden, je nachdem, wie man die Fragen auf dem Chip vorher beantwortet hatte oder zu welchem Bild man gerade einen Text lesen wollte. Auch waren wir in der Dauerausstellung zu Gameplay. Unserer Klasse hat dieser Teil sicher am besten gefallen, da man dort die ausgestellten Spiele auch spielen konnte. Manchmal in sehr haptischer Form, wie zum Beispiel ein Spiel, wo man einen Ball mit einem Ball von außen steuern musste. Herr Brünjes, einer der Lehrer, die uns begleitet haben, schaffte es hierbei sogar auf der Highscore Liste auf den ersten Platz.

Zudem haben wir einige Projekte der Künstlerin Anne Duk Hee Jordan ansehen können. Ein Raum war beispielsweisee sehr bunt gestaltet. Die Wände bestanden zum Teil aus Spiegeln, zum Teil aus Projektionen, die verschiedene Landstrukturen zeigte. Wenn man auf dem Boden entlang ging, wurde man von projezierten Wolken verfolgt. Im Hintergrund lief ruhige Musik und es gab kleine Roboter, die rumfuhren und sehr einfach programmiert waren, sodass sie manchmal auch an die Wand fuhren.

Eine andere eindrucksvolle Ausstellung von Anne Jordan bestand aus mehreren Kurzfilmen, die wir auf einem großen Bildschirm angeschaut haben. Dort hatte sie verschiedene Naturszenen gefilmt, wie zum Beispiel als ein Eichhörnchen Nüsse fraß oder Pilze in Zeitraffer wuchsen. Das Interessante hierbei war, dass sie mit einer Tonkünstlerin zusammen gearbeitet hatte, die Musik kreiert hatte, die eigentlich vom Thema her gar nicht zu den Filmen passte, das Anschauerlebnis jedoch um so spannender machte.

Manche Ausstellungen haben uns mehr gefallen als andere, doch es war ein interessantes Thema und man merkte, dass man sich gut eine eigene Meinung zu solchen Projekten bilden konnte.

 

Am Donnerstag hörten wir gemeinsam mit den 9. Klassen, der MSS 11 und der MSS 12 eine Autorenlesung von Tim Pröse in der Aula. Tim Pröse schrieb sein Buch „Jahrhundertzeugen — Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler: 18 Begegnungen“ zum Anlass des 100. Geburtstages von Sophie Scholl, mit Hilfe ihrer jüngeren Schwester, Inge Aicher-Scholl. In seinem Buch beschreibt er viele davor unbekannte Elemente ihres Lebens und ihre letzten Stunden.

Im Voraus sollten wir uns in unseren Klassen mit dem Autor und seinen Werken beschäftigen. Dann sollten wir uns in der Aula mit den 9.Klässler:innen zusammentun, die sich wiederum mit dem Widerstand in der NS-Zeit beschäftigt hatten. Es wurden auch Erfahrungsberichte über das KZ Struthof und weitere Arbeiten, die die neunten Klassen während der Projektwoche erstellten, ausgestellt. 

Nach einem Vorwort von Herr Jung begann Tim Pröse mit seinem Vortrag, wobei er uns direkt zeigte, wie es uns in einer Zeit wie damals ergangen wäre. Persönlich fand ich die Lesung sehr eindrücklich und da der Autor nur wenige Abschnitte seines Buches tatsächlich vorlas, und stattdessen sehr viel über Sophie Scholls Leben erzählte, wurde es auch nicht langweilig. 
Tim Pröse betonte, wie wichtig unsere Freiheit ist und wie wichtig es ist, ähnliche Ereignisse in der Zukunft zu verhindern, indem man nicht Parteien wie die AfD wählt, deren Forderungen teilweise stark an die Forderungen der Nazis damals erinnern. 
Im Anschluss durften wir Fragen stellen, die auch offen und ausführlich beantwortet wurden. 

 

 Julia, Eliann, Letta


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