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Es ist der 24.Juni; 6:45 Uhr. Die Schüler:innen der 10. Klassen des ETGA stehen gemeinsam mit ihren Lehrern (Frau Hailer-Schmidt und Frau Münzenmaier (10a), Herr Groß und Herr Wessa (10b) und Herr Brünjes und Herr Hochberg (10c))an der Busschleife und warten auf ihre Busse nach Berlin.
Nach einer spontanen Umverteilung der Klassen auf beide Busse (die 10c bekam ihren eigenen Bus, während sich die anderen beiden Klassen einen Bus teilten) ging es gegen 7:00 Uhr los nach Berlin.
Die rund 10 Stunden Busfahrt wurden mit Musik hören, schlafen, lesen, Handy spielen oder Videos schauen totgeschlagen, bis wir am Abend schließlich in Berlin ankamen.
Meine Klasse (10c) hatte nach dem Beziehen unserer Zimmer den Rest des Abends Freizeit, um uns in der Gegend umzusehen und etwas zu Essen zu besorgen. Dabei bestaunten wir die Spree und die East Side Gallery, welche direkt an unserem Hotel lag.
Am nächsten Morgen hatte meine Klasse eine dreistündige Stadtrundfahrt mit dem Bus, wo wir mehr über die wichtigsten Orte Berlins erfuhren und Fragen stellen konnten. Bei dieser Gelegenheit konnten wir auch bei der Mauer Gedenkstätte aussteigen, von einem Aussichtsturm aus auf die ehemalige Todeszone zwischen den zwei Mauern hinunterschauen und einen Blick in das kleine Museum dort werfen.
Die Rundfahrt endete beim Hackeschen Markt, wo wir Freizeit zum Essen oder Einkaufen zur Verfügung hatten, bis wir uns nachmittags wieder an der S-Bahn Station trafen, um gemeinsam zum ehemaligen Stasi-Gefängnis Hohen-Schönhausen zu fahren (bei der Fahrt dorthin ging definitiv niemand verloren). Dort wurden wir von Zeitzeug:innen herumgeführt und bekamen eine sehr eindrückliche Schilderung davon, wie unwürdig die Gefangenen in den dortigen Gefängnissen behandelt wurden, wegen teilweise angedichteter oder nur geringster Verbrechen.
Nach einem kleinen Chaos bei der Rückfahrt, bei dem meine Klasse in alle Ecken Berlins verstreut wurde, hatten wir den Abend frei oder konnten optional ein EM-Spiel beim Public Viewing erleben.
Am Mittwochmorgen fuhren wir zum Jüdischen Museum, wo wir zwei getrennte Führungen bekamen. Die erste hieß: "Jüdisches Leben nach 1954" und die zweite: "Leben der Moderne". Sehr besonders war die Architektur des Gebäudes, welche das Lebensgefühl der Juden im Holocaust darstellen sollte, was definitiv gelungen ist.
Danach gab es entweder wieder Freizeit, oder einen optionalen Programmpunkt. Dieser war, mit unseren Lehrern im Deutschen Historischen Museum die Ausstellung "Roads Not Taken" anzusehen, die Ereignisse der Deutschen Geschichte schildert und erklärt, wie die Dinge hätten anders kommen können.
Abends besuchten wir dann gegen 20:00 Uhr mit unseren Parallelklassen gemeinsam eine Vorstellung des Improvisationstheaters Pater Noster, die jedoch leider den meisten (und das heißt hier: allen) nicht besonders gefiel. Wer trotzdem eine kurze Zusammenfassung will: Es ging um die Großmutter von Rotkäppchen, die in ihren jungen Jahren die Fecht-EM gewinnen will, jedoch von ihrem Lehrer verstoßen wird, da sie in Amazon-Postbote Aladdin verliebt ist. Viel mehr muss man glaube ich nicht dazu sagen.
Donnerstagmorgens ging es dann sehr früh in den Bundestag, wo wir einer Plenarsitzung beiwohnten (um genau zu sein, der 178. Plenarsitzung von 9:00 bis 9:50 Uhr), bei der über den Bericht des Petitionsausschusses debattiert wurde. Auch wenn die meisten noch sehr müde waren, fand ich es persönlich interessant, einmal zu sehen, wie so eine Sitzung wirklich abläuft. Beim anschließend geplanten Gespräch mit SPD-Abgeordnetem Thomas Hitschler konnte dieser leider nicht anwesend sein, weshalb uns dessen Mitarbeiter Sebastian Bläser unsere Fragen beantwortete und uns über die politische Arbeit im Bundestag erzählte (wie zum Beispiel, dass der Sport-Ausschuss eher unnötig und der Petitions-Ausschuss eher unbeliebt ist). Hier wurden uns Stofftaschen mit dem deutschen Adler darauf geschenkt, in denen wir ein kleines Grundgesetz und einen Flyer zur Aufteilung des Bundestags fanden.
Im Anschluss besuchten wir die Glaskuppel und das Dach des Regierungsgebäudes, wobei es leider zu regnen begann. Der Regen verfolgte uns noch ein Stück auf unserem Weg ins Paul-Löbe-Haus, wo wir in der Kantine zu Mittag aßen. Bei unserem Besuch in diesen politischen Einrichtungen, sahen einige von uns unter anderem Robert Habeck, Christian Lindner, Alice Weidel und Philipp Amthor.
Direkt danach liefen wir die kurze Strecke zum Brandenburger Tor, machten ein Klassenfoto und hatten den ganzen restlichen Nachmittag zur freien Verfügung.
Am Freitag ging es nach dem Frühstück dann auch schon wieder zurück in die Pfalz. Diese Busfahrt lief aus meiner Sicht etwas ruhiger ab, da die meisten diese Stunden zum Schlaf nachholen nutzten.
Gegen 17:00 Uhr fuhr unser Bus dann wieder in die Busschleife ein.
Meiner Meinung nach war die Berlinfahrt ein wirklich schönes Erlebnis, auf das sich die Klassen nach uns freuen können.
Da ich logischerweise nur in einer Klasse bin, konnte ich hier nur die Erfahrung der 10c schildern, doch das Programm der anderen Klassen war ähnlich und kann denke ich mit diesem verglichen werden.
Wart ihr schon auf euerer Berlinfahrt und wollt Erlebnisse schildern, die euch noch im Kopf geblieben sind oder habt ihr vielleicht das gleiche erlebt wie wir und wollt eure Sicht darauf erzählen? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Julia
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