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Innovatives/Besseres Trifelsgymnasium

Lesezeit: 27 Minuten;

Wie kann unsere Schule, das evangelische Trifelsgymnasium Annweiler (ETGA), innovativer und attraktiver werden, und was stört Schüler:innen an unserer Schule? Das ist eine schwierige Frage, da sie immer in den Augen der Betrachtenden liegt. Trotzdem will ich hier versuchen, Meinungen zusammenzufassen und Punkte zu finden, die unsere Schule noch besser machen können. Wenn man sich unsere Schule nämlich im Vergleich anschaut, ist sie in Deutschland von 3695 Schulen auf Platz 1642. In Rheinland-Pfalz liegt sie auf Platz 105 von 212. Beide Plätze sind eher im Mittelfeld, zumindest bei schulen.de, einem Schulvergleichsportal. Was wollen die Schüler:innen dieser Schule verbessern?

 

 

1. Moderne Gestaltung der Klassenräume

 

Unsere Klassenräume sind geprägt durch gelbliche Tapeten, Pinnwände und normale Schultische. Die Räume haben keine "Persönlichkeit, sondern wirken alt und langweilig. Auch werden die Pinnwände in den meisten Klassen nicht genutzt. Es hängen höchstens Boys'- und Girls'-Day-Plakate und die Regelungen für die Nutzung von digitalen Endgeräten in der Schule. In den Fachsälen, ist das teilweise anders. Es hängen Plakate und auch zum Fach passende Gegenstände an den Wänden. Natürlich kann man keine fachspezifischen Gegenstände in den herkömmlichen Klassenräume aufhängen, aber wäre es nicht eine Möglichkeit, für jede Klasse einen Tag im Jahr (oder auch in der Projektwoche einzurichten), der der Gestaltung der Klassensäle dient?

Der langweilige gelbe Farbanstrich ist mir nach fünfeinhalb Jahren in dieser Schule einfach zu langweilig geworden. Warum verpasst man nicht jedem Klassensaal mal einen neuen Anstrich? Einem nach dem anderen? Am besten gestaltet man dies als Kunstprojekt - wie die Malereien im Fahrradkeller. 

Die Kunstfachschaft findet, das sei eine super Idee, in der Umsetzung aber schwierig. Denn um alle Klassenräume neu zu gestalten, müsste man das mit jeder Klasse in einer Projektwoche durchführen. Außerdem fallen durch nachhaltige Farbe hohe Kosten an. Eine Schülerin hat die Idee, Jahr für Jahr wenige Klassenräume neu zu streichen, um die Kosten zu verteilen und den Zeitaufwand zu verringern.

Generell wünschen sich die Schüler:innen aber eine buntere Schule, in die es Spaß macht zu gehen. Eine moderne Gestaltung der Klassenräume würde diesem Wunsch eindeutig entgegenkommen!

 

2. Mehr Sitzplätze in der Pausenhalle

 

Die Pausenhalle ist leer. Außerhalb der Oberstufenecke und abgesehen von den Heizungen, die eigentlich nicht als Sitzplätze genutzt werden sollten, ist viel Platz zum Stehen. Wenn man in der ersten Stunde Biologie, Naturwissenschaft, Chemie oder Musik hat, sitzt man meistens auf dem Boden. Das ist nicht besonders angenehm. Auch ist der Gang zu den Naturwissenschaften dann auch maßlos überfüllt und man muss sich über Schulranzen steigend zu seinen Saal vorkämpfen. Muss das sein? Eine einfache Lösung für dieses Problem wären Sitzmöglichkeiten in der Pausenhalle. So wären die verstopften Gänge wieder durchgängig. Auch in Freistunden könnte der Platz in der Pausenhalle gut genutzt werden, denn die Aufenthaltsmöglichkeiten im Haus des Lernens sind meistens belegt, besonders in den Pausen.

Zwar gibt es schon eine Oberstufenecke, die auch von anderen Stufen genutzt wird. Sie ist aber meist überfüllt und reicht bei Weitem nicht für den Bedarf.

 

3. Die Digitalisierung wird nicht genutzt

 

Wir haben I-Pads an unserer Schule. Ja wirklich, und Laptops auch. Nur werden sie im Unterricht nicht genutzt. Man könnte damit viele innovative Unterrichtsmethoden durchführen, aber anscheinend sind konservative Unterrichtsmethoden beliebter. Wenn ich mich entscheiden müsste, welche Art von Unterricht ich gerne hätte, würde ich die innovativere nehmen. Denn immer wenn wir etwas mit Hilfe von Technik gemacht haben, hat mir das Spaß gemacht, und ich habe mehr von dem Thema mitgenommen.

Es gibt heute unglaublich viele Arten, wie man mit digitalen Endgeräten den Unterricht gestalten kann, und diese sind auch nicht gerade schwer zu verstehen. Also nutzen Sie doch bitte die Möglichkeiten, liebe Lehrkräfte. Ein Anfang wäre es zum Beispiel, online ein Quiz zu erstellen, um ein Thema zu beenden, sodass sich die Schüler:innen ohne Leistungsdruck das Thema gut einprägen können. Online-Medien sind nicht automatisch irgendwelche Dokus, sie können auch interaktiv und anspruchsvoll sein!

 

4. Unisex-Toiletten

 

Auf unsere Schulen gehen transsexuelle Personen, die sich entweder dem anderen Geschlecht zugehörig fühlen oder keinem "klassischen" Geschlecht (Mann/Frau). Für diese ist die Entscheidung der Frage: "Auf welche Toilette gehe ich?" sehr schwierig und kann mit Scham oder Mobbing einhergehen. Manche Schüler:innen versuchen deswegen, nur im absoluten Notfall die Schultoiletten zu benutzen. Da aber besonders in der Pubertät biologisch weibliche und biologisch männliche Personen nach eigenen Aussagen, ungern miteinander auf die gleiche Toilette gehen wollen, wäre es eine Lösung, die beiden Toiletten auf dem Weg zu den Sporthallen zu Unisex-Toiletten umzufunktionieren.

Damit wären Geschlechter immer noch getrennt, aber es würde zusätzlich noch eine einfache Möglichkeit für Transsexuelle geben, sodass sich diese Schüler:innen wohl fühlen.

 

5. Unterrichtsmethoden

 

Ein weitere Verbesserungsmöglichkeit aus Sicht von Schüler:innen sind die  Unterrichtsmethoden. Lehrer:innen müssten den Schüler:innen mehr zuhören. Besonders wenn es um den Unterricht der Lehrkraft geht. Schließlich sollen die Schüler:innen verstehen, was die Lehrkraft ihnen vermitteln möchte. Deshalb sollten Schüler:innen mehr in die Gestaltung des Unterrichts einbezogen werden. Das kann ein Bewertungsbogen sein, den die Schüler:innen ausfüllen, oder auch ein aktiver Einbezug, ob das Thema in einer Erarbeitung in Gruppen oder im Frontalunterricht behandelt wird.

Auch kann etwas mehr auf die Individualität der Schüler:innen geachtet werden. Im Kleinen könnte das auf einem Arbeitsblatt die Aufgabe "Für Fortgeschrittene/Schnelle" sein.

Das gibt jedem:jeder Schüler:in das Gefühl, ernst genommen zu werden.

Gefühle sind auch wichtig für ein gutes Verhältnis zueinander. Es hat sich gezeigt, dass Lehrer:innen, die den Schüler:innen nah sind, diese zu mehr motivieren können usw. Es ist also hilfreich, in der Schule nicht nur über Schule zu reden, sondern auch über die Freizeitaktivitäten der Schüler:innen. Ein:e Schüler:in hört dabei auch lieber ihrem:seinem Lieblingslehrer:in zu als anderen.

Man muss hierbei anmerken, das das Schüler-Lehrer-Verhältnis an unserer Schule weit besser ist als an anderen Schulen.

 

6. Mehr Workshops als Alternative zum Frontalunterricht

 

Jeden Tag werden Schüler:innen frontal unterrichtet. Der:die Lehrer:in steht vorne und referiert über ein Thema. Eine Alternative dazu sind Workshops. Zum Beispiel der Sexualkundetag, der von Klasse 6-10 durchgeführt wird. Gerade hier erfahren Schüler:innen Neues von außerschulischen Fachleuten und erarbeiten Themen mit anderen Methoden. Die Workshops sind nicht unbedingt unbeliebt! Deswegen besteht der Wunsch nach mehr solcher Workshops zu spezifischen Themen, um Jugendliche besser zu bilden. 

Besonders die persönliche Selbstfindung von Jugendlichen kann damit gestärkt werden. Denn dieser wichtige Teil der Pubertät findet meist - wegen des Lehrplans -  keinen Platz im Unterricht. Themen solcher Workshops könnten beispielsweise sein: "Wer bin ich?" , "Leben nach der Schule!" oder "Wie kann ich Wahr und Falsch unterscheiden?".

 

7. Online-Kommunikation usw.

 

Auch bei der online-Kommunikation hapert es trotz der umfangreichen Digitalisierung, die unsere Schule in letzter Zeit durchlebt hat, immer noch. Das Klassenbuch wurde genau wie der Stundenplan und die Lehrer:innen-Schüler:innen-Kommunikation größtenteils auf die App Sdui verlagert. Wohlgemerkt größtenteils! Denn der Stundenplan ist oft nicht aktuell. Deshalb wird teilweise noch die Vorgänger-App DaVinci empfohlen. Auch wird in das digitale Klassenbuch oft nicht aktuell eingetragen. Besonders für Schüler:innen, die an den jeweiligen Tagen krank waren, ist dies ein Problem. Sie können nicht nachvollziehen, welcher Unterrichtsstoff in der Stunde behandelt wurde. Die Lösung dafür: Am besten den:die Lehrer:in per Mail, Sdui oder Schulcampus direkt fragen. Aber: Worüber denn jetzt? Mails werden nicht schnell genug beantwortet, genauso wie Moodle-Narichten. Und auf Sdui besteht nicht einmal die Möglichkeit, einen Lehrer direkt anzuschreiben. Denn dafür sei der:die Schüler:in nicht berechtigt, wird einem auf Sdui angezeigt. Also muss man entweder den:die Lehrer:in in einer Sduigruppe anfragen oder wohl oder übel die langsameren Kommunikationsmöglichkeiten wählen. Hier ist eindeutig eine Vereinheitlichung nötig!

 

8. Mangelnde Informationen

 

Egal ob Klassen-/Kursfahrten, Leistungskurswahlen oder Workshops wie der Sexualkundetag am 21. März 2024. Den Schüler:innen fehlen Informationen. Denn die Informationen, die vermittelt werden, sind meistens mangelhaft. Gerade bei dem Sexualkundetag waren die Themen nicht umbedingt klar und der Tag wurde zu knapp bekannt gegeben. Genau das Gleiche geschah auch bei Klassen-/Kursfahrten oder bei den Leistungskurswahlen. Bei den Klassenfahrten sind wichtige Informationen, wie der Plan für jeden Tag oder bestimmte Termine, nicht klar übermittelt. Auch der Abzug von dem benötigten Geld für die Fahrten wird meist mündlich übermittelt. Deswegen gelangt nur ein Bruchteil der nötigen Informationen an die Eltern. Bei Wandertagen oder anderen Aktionen ist dies ebenfalls der Fall.

Die Information bezüglich der Leistungskurswahl ist aus Sicht der Schüler:innen ebenfalls ungenügend. Besonders nach der ersten Wahl sollte es einen Beratungstermin für die Schüler:innen geben, deren Leistungskurse nicht zustande kommen. Gerade durch die eingeschränkten Wahlmöglichkeiten fallen nämlich viele Alternativen weg. Teilweise brechen ganze Kombinationen, die sorgfältigt überlegt wurden, zusammen. Hier wünschen sich die Schüler:innen mehr Beratung, auch was das Thema Schulwechsel betrifft.

 

9. Arbeitsgemeinschaften-AGs

 

Unsere Schule hat im Verhältnis zu ihrer Größe ein breites Angebot an AGs. Trotzdem wünschen sich Schüler:innen vereinzelt weitere Angebote. Dazu gehört beispielsweise eine Hauswirtschafts- oder Koch-AG. Wie lebe ich alleine? Diese und andere Fragen stellen sich Schüler:innen oft. Da die Fragen aber nicht im Unterricht behandelt werden, müssen die Eltern übernehmen. Dabei bleiben manche Schüler:innen auch auf der Strecke und würden sich über eine AG, die den Schüler:innen beibringt, was sie im späteren Leben benötigen, freuen.

 

Der nächste AG Wunsch ist eine Debattier-AG, die auch außerhalb des Wettbewerbs Jugend Debattiert besteht. Eine solche AG würde den Schüler:innen Politik näherbringen und sie auch über verschiedene Debattenthemen bilden. Schüler:innen könnten auch die geregelte Auseinandersetzung lernen. Im Moment interessieren sich nämlich immer weniger junge Leute für Politik. Es wird nach einfachen Antworten gesucht und nicht nach komplizierten. Dies ist aber nicht möglich. Eine Debattier-AG könnte den Schüler:innen also einen Anreiz geben, mehr an der Politik teilzunehemen.

 

Auch eine Flag-Football-AG wünscht man sich. Flag-Football ist eine Variante des American Football.

 

Im Endeffekt sind für alle diese AG-Wünsche Lehrer:innen gesucht, die gewillt sind, die Vorschläge umzusetzen!

 

10. Mehr Einbindung von Schüler:innen in Entscheidungsprozessen

 

Viele Schüler:innen würden sich gerne an unserer Schule engagieren und machen das teilweise, in dem sie in der Schülervertretung tätig sind. Andere sind nicht in der Lage sich in dem Maße zu engagieren. Das kann zum Beispiel an Zeitgründen liegen. Es ist also wichtig das alle Schüler:innen sich mehr an Entscheidungsprozessen beteiligen können, weil die meisten Entscheidungen die Schüler:innen direkt betreffen. Deswegen wünschen sich Schüler:innen zumindest mehr Umfragen auf Sdui, damit jede:r Schüler:in mitentscheiden kann, anstatt nur die Schülervertretung.

Wobei die Aufnahme von Schüler:innen in Arbeitskreisen ein großen Fortschritt hinsichtlich der Mitbestimmung von Schüler:innen ist. In den Arbeitskreis "Öffentlichkeitsarbeit" ist zum Beispiel ein Vertreter der Schülerzeitung, im Arbeitskreis "sexuelle Gewalt" ist die SV und die Mediation beteiligt.

 

11. Andere Verbesserungsvorschläge von Schüler:innen

 

  1. Es wäre schön, wenn die Räume des Haus des Lernens schon morgens aufgeschlossen wären, damit die Schüler:innen sie nutzen können.
  2. Keine Jackfruchtburger und Rindfleischfrikadellen am Kiosk.
  3. Früher gab es kostenlosen Tee für Schüler:innen. Dieser wird wieder gewünscht.
  4. Man sollte wieder mit Bargeld am Kiosk bezahlen dürfen.
  5. Das Schulhandballteam sollte für alle Geschlechter offen sein, sodass auch eine Frauenmannschaft gebildet werden kann.
  6. Außerhalb der Öffnungszeiten des Kiosks sollte es in Zukunft einen kleinen Snackautomaten geben, der die Schüler:innen versorgen kann.
  7. Es sollten Äpfel am Kiosk zu kaufen sein, da diese effektiver wachhalten als Kaffee.

Für viele dieser Anregungen wäre eine Umfrage sinnvoll! Dies deckt sich auch mit Punkt 10 dieses Artikels.

 

12. Was hat sich an unserer Schule schon verbessert und an welchen Stellen ist unsere Schule innovativ/gut?

 

Um bewerten zu können, wo unsere Schule hin soll, muss man den Ist-Zustand der Schule betrachten, und wer könnte das besser als unser Schulleiter. Mit ihm habe ich ein 50 Minuten langes Interview geführt. In ganzer Version findet ihr es hier!

Insgesamt stellte ich Herr Jung 3 Leitfragen. Die da wären:

 

  1. Welche Punkte/Eigenschaften unserer Schule sind Ihrer Meinung nach für junge Menschen attraktiv/innovativ?
  2. Sind in Zukunft neue Ideen/Projekte, die unsere Schule attraktiv/innovativ machen sollen, geplant?
  3. Was würden Sie an unserer Schule gerne noch verändern?

Die Antworten auf diese Fragen gab er mir wie folgt:

 

Lasse: Also, ich hatte Ihnen ja auch drei bestimmte Fragen gestellt. Sie haben jetzt zum Teil schon darauf geantwortet. Die Fragen waren: 1. Welche Punkte/Eigenschaften unserer Schule sind Ihrer Meinung nach für junge Menschen attraktiv/innovativ?

 

Herr Jung: Das ist Gemeinschaft, das ist dieses Leitbild, das ist diese christliche, getragene Kultur, die wir hier leben, und die religiöse Frage offen zu halten. Das heißt, ich möchte eigentlich gerne, wenn Schülerinnen und Schüler hier ankommen, dass sie hier in einer Einrichtung ankommen, in der sie sich wohlfühlen. Das wäre so mein Ziel. Aber natürlich auch Herausforderung und Lernen und Neues entdecken und  mit Menschen zusammen sein, also gemeinsam leben. Schule hat ja unterschiedliche Funktionen. Eine ganz wichtige Funktion von Schule  ist, dass sich Gleichaltrige treffen. Dass ich also mit anderen Jugendlichen gemeinsam zusammen bin und dann lerne wie das Leben unter Jugendlichen so funktioniert, völlig ohne dass dann Schule irgendetwas macht. Der Großteil des Lebens als Jugendlicher findet ja in der Schule statt, und deshalb soll das auch ein guter Ort sein.

 

Lasse:  Die 2. Frage war ja: Sind in Zukunft neue Ideen/Projekte für Punkte/Eigenschaften, die unsere Schule attraktiv/innovativ machen sollen, geplant?

 

Herr Jung: Nachhaltigkeitsprojekte auf jeden Fall. Das muss weitergeführt werden.  Dann zweitens, ganz wichtig, das Digitalisierungs-Projekt, aber eine vernünftige... Digitalisierung heißt ja auf der einen Seite: Anwendung der digitalen Medien. Wo geht das, wo geht das nicht? Und auf der anderen Seite stellt sich die Frage: Wie gehe ich vernünftig mit diesen  digitalen Medien um? Und das ist ja jetzt im Moment eine ganz spannende Debatte im Arbeitskreis Handyregeln. Da sind ja auch Schüler mit dabei und dann wird das natürlich in die SV eingebracht. Wie wird das in Zukunft aussehen? Eltern sagen mittlerweile: Wir erwarten, dass ihr unseren Kindern - denen sie ja das Handy gekauft haben - die Nutzung auf dem Schulgelände verbietet. Ganz interessant. Also Digitalisierung wird ein großes Thema sein.

 

Lasse: Aus dem Umfeld von Landauer Schulen weiß ich, das es dort eine Fahrt gibt, bei der jegliche technischen Geräte vollkommen untersagt sind.  Ist das auch ein Konzept, das bei uns funktionieren könnte?

 

Herr Jung: Na, das kann ich nicht sagen. Also ich weiß von diesen Wanderungen. Das ist so ein Spleen. Meine Idee wäre, aber das kriegt man ja auch nicht hin: Das wäre der analoge Tag. Ein Schultag, an dem wir alle auf digitale Medien verzichten. Das heißt, sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Lehrerinnen und Lehrer. Würde mir unglaublich schwer fallen. Meine Frau arbeitet  gerade relativ weit weg. Wir sind die Woche über mit dem Handy verbunden. Das wäre schwer, aber es würde einen stärker hier an den Ort binden. Aber wie gesagt, das ist nicht Konsens. Das ist einfach so eine Idee, der analoge Tag an unserer Schule. Vermutlich würden viele Kollegen auch sagen, das ist nicht mehr zeitgemäß.

 

Lasse: Die dritte Frage, die ich ihnen gestellt habe, war... Ich meine, Ihre Amtszeit ist jetzt ja nicht mehr die längste...

 

Herr Jung: Also meine Amtszeit ist noch maximal zwei Jahre. Man kann ja auch immer wieder verlängern, aber auch das wäre maximal ein Jahr. Dann wäre ich bei 3 Jahren. Also das ist sehr absehbar, sehr überschaubar. Ich habe auch die Möglichkeit, im nächsten Jahr in den Ruhestand zu gehen, das wäre dann nur ein Jahr. Also zwischen 1 Jahr und 3 Jahren bin ich da unterwegs. Das habe ich noch nicht entschieden.

 

Lasse: Haben Sie denn noch ein Herzensprojekt, das sie an dieser Schule noch umsetzen möchten in dieser wenigen Zeit?

 

Herr Jung: Wenn man so lange dabei ist, fängt man nichts mehr Neues an. Das müssen ja dann die Nachfolger machen. Mein Projekt war ja: evangelische Schule - was dann auch im Leitbild steht. Die religiöse Frage offenhalten. Gemeinschaft! Also gegen diese individualisierte Gesellschaft. Das zweite große Projekt ist das Projekt der Digitalisierung, an dem wir dran sind. Nachhaltigkeit war mir immer sehr wichtig. Ich glaube, wir sollten an diesen Projekten weiterarbeiten. Da gibt es genug zu tun.

Es gibt immer wieder neue Mittel, die entwickelt werden, wie z. B. die Ansprechbar oder wie das Projekt "Stark ins Leben", das wir vor drei Jahren ins Leben gerufen haben. Also immer wieder sind wir dran mit einzelnen kleinen Projekten, aber keinen großen. Bei den großen Dingen sind wir, glaube ich, auch auf einem guten Weg.

 

(Ausschnitt aus dem Interview mit Herrn Jung -> Interview mit Herr Jung-Wo steht unsere Schule?)

 

Das Interview endet mit dem Satz "Bei den großen Dingen sind wir, glaube ich, auf einem guten Weg". Und als Schüler dieser Schule kann ich das bestätigen. Wir haben schon früh in Nachhaltigkeit investiert und auch unsere Digitalisierung ist weiter als an anderen Schulen. Ein anderes Merkmal sei die Gemeinschaft an unserer Schule, sagte Herr Jung. Das zeigt sich in der Mitbestimmung von Schüler:innen in Arbeitskreisen und in der Förderung von Projekten, die ein solches Ziel verfolgen.

Ist unserer Schule denn perfekt? Nein, auf keinen Fall. Auch wir haben noch viel Luft nach oben, aber im Vergleich zu anderen Schulen müssten wir im Vergleichsportal schulen.de eindeutigt höher stehen. Andere Schulen sind heruntergekommen und haben noch eine große Rückständigkeit. In vielen Schulen sind selbst Overheadprojektoren gefragt. Solche Missstände zeigt auch eine WDR Dokumentation (https://www.youtube.com/watch?v=rLAeYnqTF54) Diese Zeit haben wir eindeutig hinter uns gelassen. Und doch fehlt uns noch einiges bis zu den annäherend 100 % Schule, die wir natürlich anstreben. Herr Jung nennt in vielen Fragen dabei oft 75%, wenn man den Fortschritt unserer Schule betrachtet. Die Verbesserungsvorschläge dieses Artikels könnten uns als Schule noch einige Prozentpunkte näher an die 100 % bringen.

 

Warum ist unsere Schule schon so weit im Vergleich? Das liegt an vielen Faktoren, wie zum Beispiel den Lehrer:innen, Eltern oder auch dem Schulleiter. Zum großen Teil haben wir als Privatschule in Trägerschaft der evangelischen Kirche auch mehr Möglichkeiten. Und nicht zuletzt sind wir die einzige Schule in Trägerschaften der evangelischen Kirche in Rheinland-Pfalz. Deswegen steht uns auch ein höherer Haushalt zur Verfügung. Der verpflichtende Religionsunterricht lohnt sich also auch.

 

Am Ende des Interviews stellte ich Herrn Jung die Themen für Verbesserungsvorschläge dieses Artikels vor und bat ihn, dazu mit einem Ja oder Nein Stellung zu nehmen. Dabei war die Frage: Sehen sie dieses Problem an unserer Schule?

 

Seine Antworten:

 

  1. Ja
  2. Jein 
  3. Nein
  4. Ja
  5. Ja
  6. Ja
  7. Ja
  8. Immer, unerreichbar
  9.  -
  10. Ja
  11. -

(Zu Punkten 9 und 11 wurde Herr Jung nicht befragt)

 

Festzustellen ist, dass auch die Schulleitung noch Verbesserungspotential sieht und die Probleme wahrnimmt. Es könnten also Umsetzungen erfolgen.

 

13. Fazit

Klar muss sein: Unsere Schule ist weit, aber noch nicht am Ende des Weges. Die Probleme/Ideen, die in diesem Artikel benannt werden, sind nicht aus der Luft gegriffen, und das sehen nicht nur wir Schüler:innen so. Deswegen könnte in dieser Richtung also etwas passieren. Ob schlussendlich etwas passiert, hängt aber nicht nur vom Handlungswillen jeder einzelnen Person ab, sondern auch von Kosten etc. Demnach könnten manche Projekte scheitern. Im Endeffekt liegt es bei der Schule, dem Förderverein und auch uns, ob Dinge umgesetzt werden. Nun ist es an euch. Liebe Schüler:innen, Lehrer:innen, Unterstützer:innen, Mitarbeitende und Eltern. Liebe Schule und evangelische Kirche,

es liegt an euch allen, unsere Schule besser, schöner, innovativer, attraktiver und lebbarer zu machen. Was ihr daraus macht, sei euch überlassen. Aber nehmt doch unsere Vorschläge ernst. Es ist auch unsere Schule. Eine Schule für Schüler:innen...

 

Lasse

Danke, an alle Schüler:innen, die Verbesserungsvorschläge eingebracht haben!

 

Quellenverzeichnis:

 

https://www.trifelsgymnasium.de/files/tga/redakteur/downloads/Offizielles/01_2024_Leitbild.pdf -> Leitbild der Schule;

Letzter Zugriff: 10.6.2024

 

https://www.trifelsgymnasium.de/files/tga/redakteur/downloads/Offizielles/01_2024_Gemeinsam%20glauben.pdf -> Gedanken/Thesen des Schulleiters zum Leitbild;

Letzter Zugriff: 10.6.2024

 

https://www.youtube.com/watch?v=rLAeYnqTF54 -> WDR Dokumentation "Warum ist meine Schule so kaputt"

Letzter Zugriff: 10.6.2024

 

https://schulen.de/ -> Schulenvergleichsportal

Letzter Zugriff: 10.6.2024

 

https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/ -> Interview mit

Herr Jung - Wo steht unsere Schule?

Letzter Zugriff: 14.6.2024

https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/

https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/

https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule

https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/

https://www.etgas-spickzettel.de/2024/06/14/interview-mit-herr-jung-wo-steht-unsere-schule/


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