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Der Titel dieses Artikels ist seltsam, beschreibt aber perfekt, über was ich schreiben will. Logischerweise sind sowohl Schüler:innen als auch Lehrer:innen Menschen — aber ich habe das Gefühl, dass das von der jeweils anderen Seite oft vergessen wird. Das fängt schon bei „Haben Sie die Arbeit schon korrigiert?“ an und endet meist bei „Nein, wir verschieben die Arbeit nicht.“
Vor allem, da beide Seiten oft sehr schnell in den defensiven Modus gehen, meiner Auffassung nach zumindest. Aber ich schweife ab.
Auf was will ich hiermit hinaus? Dass wir Schüler:innen nach der Schule nicht nur für unsere Hausaufgaben leben. Wir haben Hobbys, brauchen Freizeit und es ist wichtig, Zeit mit Familie und
Freund:innen zu verbringen. Ähnliches gilt für Lehrer:innen.
Dazu, das zu respektieren, gehört unter anderem, auf uns zu hören, wenn wir sagen, die Hausaufgabe sei zu viel und dazu gehört auch, die Korrektur einer Klassenarbeit nicht gleich am nächsten Tag
zu erwarten.
Zudem kommt, dass jede:r mal etwas vergisst. Was mich wütend macht, ist, wenn eine vergessliche Lehrkraft uns dafür verurteilt, mal etwas zu vergessen. Denn das ist menschlich. Es ist ja nicht
so, als würden wir unsere Lehrkräfte dafür verurteilen, etwas zu vergessen. (Meistens ist das sogar gut für uns, da wir dann manchmal eine Doku schauen, da der Unterrichtsplan dann fehlt.) Klar,
eine gewisse Disziplin gehört zur Schule dazu. Natürlich bekommen wir eine schlechtere Note, wenn unsere Hausaufgaben immer fehlen, aber wenn man sie gemacht und nur sein Heft vergessen hat, ist
das besonders nervig. Die Methode des Nachzeigens ist hier sinnvoller als ein "Du kriegst jetzt einen Strich und bei drei Strichen im Halbjahr gibt es eine sechs". Keine Ahnung, ob das noch
jemand macht, aber ich hatte früher Lehrkräfte, bei denen das so war.
Mein nächster Punkt ist das (offensichtliche) Bevorzugungen einiger Schüler:innen durch manche Lehrkräfte, was sich manchmal sogar in den Noten widerspiegelt. Es gibt Fächer, in denen man bei jedem vorher die Note weiß, besonders bei mündlichen Noten besteht hier ein großer Spielraum, der gerne mal ausgenutzt wird. Das ist sehr blöd für die meisten Schüler:innen, für manche nicht, aber unfair ist es in jeder Hinsicht. Vielleicht ist es in manchen Stellen verständlich, dass man dem so süßen und zuvorkommenden Jungen mit der Zahnlücke, der hauptsächlich Einsen schreibt, mündlich vielleicht mal eine plus an die zwei hängt, damit er es im Zeugnis auch auf die eins schafft. Verständlich - weil es ja dann doch irgendwo menschlich ist. Was nicht entschuldigen soll, wie unfair die Benotung nach Bevorzugung ist, um das noch einmal zu betonen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wir alle sind menschlich und wir alle haben ein Leben außerhalb der Schule. Das gilt es von sowohl der Lehrer:innen- als auch der Schüler:innenseite zu respektieren. Vermutlich war euch alles, was ich hier angesprochen habe eh schon klar, aber es wird einfach, meiner Meinung nach, zu oft vergessen.
Also wünsche ich mir von beiden Seiten; verurteilt die Lehrer:innen, beziehungsweise Schüler:innen nicht so sehr, denn die Schule ist nicht die erste Priorität des Lebens.
Julia
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Mega Artikel war richtig interessant den zu lesen, wollte garnicht aufhören