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Jugend Debattiert 2024 - Regionalwettbewerb

Lesezeit: 23 Minuten;

 

Auch dieses Jahr nahm unsere Schule wieder beim Regionalwettbewerb von Jugend Debattiert teil. Unsere Debattanten waren Emil Weidenbach, Felix Bauer und Till Bamberger, alle aus der 9a, die sich bei der Schuldebatte für diesen Wettbewerb qualifizierten. Sie nahmen teil, da sie Spaß am geordneten, faktenbasierten Diskutieren haben und eine Abwechslung von dem ständigen Reingerufe und Beleidigungen bei Diskussionen in der Klasse haben wollten und da man das Debattieren auch im späteren Leben immer gebrauchen kann und man sich in diese Richtung durch das Feedback weiterbilden kann. 

 

Als Jurorinnen engagierten sich Viktoria Kremser und Paulina Martin. Gemeinsam fuhren wir am Dienstag den 5.3. nach Neustadt zum Käthe-Kollwitz-Gymnasium. Aus der Altersstufe zwei (Elfte und Zwölfte Klasse) war dieses Jahr aus unserer Schule niemand vertreten.  

Begrüßt wurden wir wie im letzten Jahr in der Sporthalle der Schule von Herr Buttmann, der seine Rede mit einem aktuellen Beispiel der Politik einleitete. Er sprach von den Bauernprotestanten, die Robert Habeck davon hinderten, von einer Fähre zu gehen und betonte anhand dieses Beispiels, wie wichtig Debattierfähigkeit ist. Anschließend hielt auch der Schulleiter des KKG eine kurze Rede, wobei dieser die Streiks der Bahn ansprach, die ebenfalls von mangelnden Debattierfähigkeiten zeugen und meinte, er hoffe, unsere Generation würde es später einmal besser machen. Die wichtigsten Regeln einer Debatte erklärte uns noch einmal Luise Goldmann, Schülerin des LG Neustadt, die sich im letzten Jahr bis zur Bundesebene durchschlug und in diesem Jahr als Jurorin beim Wettbewerb mitmachte.

Im Anschluss daran fand auch schon die Einführungsrunde statt, in der sich immer vier Debattant:innen und vier Juror:innen in einem Klassensaal zusammenfanden, um dort eine Debatte zu halten. Bei dieser Runde ging es in der Altersgruppe 1 um die Streitfrage, ob es für Jugendliche verpflichtend sein sollte, sich bei der freiwilligen Feuerwehr zu engagieren. 

In der Debatte, die wir uns anschauten, debattierten Felix Bauer auf Position Contra 1 gemeinsam mit Tamisha Otieno (Contra 2) gegen Emil Weidenbach (Pro 2) und Miray Baumgartner als Pro 1. Die Mädchen, die beide vom KEG kommen, debattierten bereits im letzten Jahr mit und schafften es beide ins Finale der Regionalrunde. Auch in diesem Jahr stellten sie ihre Debattierfähigkeiten wieder unter Beweis, indem sie mit einer herausragenden Sprachfähigkeit ihre zahlreichen Argumente darlegten. Doch auch die Teilnehmer unserer Schule zeigten in dieser Debatte ihre Sachkenntnis zu der Streitfrage, wobei ihnen allerdings beiden ans Herz gelegt wurde, etwas an ihrer Gesprächsfähigkeit zu arbeiten. 

In der Debatte stellte die Pro-Seite die Maßnahme vor, dass alle 14- bis 16jährigen, die nicht aus gesundheitlichen oder anderweitigen Gründen nicht bei der Feuerwehr mitmachen können, sich dort verpflichtend beteiligen sollten. Sie belegten ihren Standpunkt mit Argumenten wie gesteigertem Teamwork und einem Zuwachs an Fachkräften. Die Contra-Seite hielt dagegen, dass man einen Zwang immer mit etwas Negativem verbindet und der zeitliche Aufwand zu hoch sei. 

Am Ende ging die Contra-Seite jedoch auf den Lösungsvorschlag ein, die Maßnahme auch in Richtung THW, DLRG oder anderen gemeinnützigen Vereinen auszuweiten. 

 

Im Anschluss an diese Debatte führten wir kleine Interviews mit den Debattierenden sowie mit Till, dessen erster Debatte wir nicht beiwohnen konnten. 

 

Felix: Also ich würde sagen, es war ein bisschen holprig, es war einfach komplett nicht das, auf was wir uns vorbereitet hatten. Wir hatten uns darauf vorbereitet, dass die Schulen das mittragen und das halt in der Schulzeit passiert, aber das ist dann absolut nicht der Fall gewesen. Es wurde dann irgendwie davon gesprochen, dass man da abends gegen neunzehn Uhr was macht, was halt absolut nicht für uns geplant war und das war einfach … eine Debatte, auf die man sich nicht wirklich vorbereitet hat, weil sie einfach in eine komplett andere Richtung ging. 

 

Emil: Ja, ich kann da nur zustimmen, weil es einfach so ist, wir haben halt gedacht, dass man das so als kleine Grundausbildung nimmt und das man jetzt nicht wirklich über einen längeren Zeitraum, sondern halt für zwei, drei Monate da hingeht, dass man halt ein paar Notfallkompetenzen lernt und nicht über einen längeren Zeitraum, dass man sich dann auch verpflichtend danach bei der Feuerwehr engagiert und dann auf Einsätze mitgeht, wenn man halt sechzehn oder siebzehn ist. 

 

Till: Also bei uns ist es eigentlich gut gelaufen, es war fast das, was ich mir eigentlich auch gedacht hatte, was da als Argumente und als Vorschlag kommen, das einzige war halt, dass sie dieses Argument eigentlich nicht ausschlagen können, dass es auch noch andere Bereiche gibt. Also nicht nur Feuerwehr, sondern auch das Rote Kreuz, THW und DLRG. Aber sonst war die Debatte eigentlich so, wie ich es mir gedacht habe. 

 

Unser Interview mit Miray und Tamisha: 

 

Wir: Wie habt ihr die Debatte jetzt so im zweiten Jahr empfunden, wo ihr letztes Jahr ja auch bei der Finaldebatte in Neustadt dabei ward und jetzt nochmal antretet? Ist das Gefühl anders, ist es neu oder was hat sich geändert? 

 

Miray: Also ich würde sagen, dass ich wesentlich entspannter bin, dieses Jahr, ich mache jetzt schon zum dritten Mal mit, deswegen, es wird jedes Jahr ein bisschen weniger stressig und man wird jedes Jahr ein bisschen weniger nervös, also letztes Jahr haben wir es ja bis ins Finale geschafft und das war eine ganz tolle Erfahrung und wir hoffen natürlich auch, dieses Jahr wieder da hin zu kommen und die erste Debatte fand ich jetzt auch total super für mich persönlich, ich weiß nicht, wie es bei dir war? 

 

Tamisha: Ja, bei mir, ich kann dem auch nur zustimmen, man ist schon ein bisschen entspannter, man ist sich mehr bewusst, dass alle anderen auch nur Menschen sind, die auch, genauso wie wir, einfach Spaß am Debattieren haben und ich glaube, dass wir das auch gar nicht als Konkurrenz sehen, sondern auch einfach so als Spaß, als Aktivität, wo man gemeinsam halt eben debattieren kann. 

 

Nachdem die Debattant:innen ihr Feedback erhalten und die Zusammenstellung der Rückrunde bekanntgegeben wurde, wiederholte sich das Ganze in neuen Konstellationen und mit einer neuen Streitfrage; für Altersgruppe 1: Sollten Kommunen öffentliche Trinkwasserbrunnen errichten? 

Hier wohnten wir der Debatte von Till Bamberger bei, der auf Position Pro 2 gemeinsam mit Paula Neuber (Pro 1) debattierte. Hier lautete der Vorschlag von den beiden, in jeder Stadt in Deutschland, die im Sommer über 20 ºC erreicht, pro Quadratkilometer einen Trinkwasserbrunnen im Stadtzentrum zu errichten, wobei die Kosten von den Kommunen mit einer Förderung des Staates übernommen werden sollen. 

Sie unterstützten ihre Maßnahme mit dem Argument, dass der Zugang zu Trinkwasser ein Menschenrecht darstellt und die Umweltverschmutzung durch Plastikflaschen dadurch vermindert werden könnte. Außerdem wurde das Argument genannt, dass vor allem auch Obdachlose von diesen Brunnen profitieren würden. 

Contra hielt hier jedoch damit dagegen, dass die Kosten nicht tragbar seien, und dass Vandalismus ein großes Problem sei, wofür auch Beispiele genannt wurden. 

 

Die Meinungen zur zweiten Debatte fielen bei den Jungs unserer Schule folgendermaßen aus: 

 

Wir: So, die zweite Debatte ist um, die Frage war: Sollten an öffentlichen Plätzen Trinkwasserbrunnen errichtet werden, die für alle zugänglich sind, ungefähr so, ihr habt jetzt drei unterschiedliche Debatten gemacht, wie war es so in den unterschiedlichen Debatten? 

 

Emil: Ja also ich fand's halt ein bisschen eintönig, weil meine Gegner die ganze Zeit eigentlich dasselbe Argument gebracht haben, bloß ein bisschen anders ausgeführt und ich war auch eher auf die Pro-Seite vorbereitet, jetzt musste ich contra machen, das war jetzt unglücklich bei mir, weil ich hätte bei den Debatten jeweils gerne die andere Seite, die ich bis jetzt gemacht habe, weil ich bei contra noch einen Punkt gerne recherchiert hätte davor, was ich dann aber nicht mehr hinbekommen hab, aber ich fand eigentlich ganz gut, was ich gemacht habe. Also besser als die erste. 

 

Felix: Ich fands so la la, also meine Partnerin, muss ich leider offen gestehen, war nicht sonderlich gut, die Vorbereitungsunterlagen, die sie dabei hatte waren auch aus dem Unterricht, wo sie einfach so eine kurze Gruppenarbeit gemacht hat, sie hatte einfach Aussetzer oder ist dann zwischendurch einem komplett ins Wort gefallen. Es war aber nicht der einzige Grund, warum die Debatte nicht sonderlich gut war. Also, ich habe teilweise einfach Sachen vergessen, da wurde ein Argument gebracht, Okay, es war in den letzten zwanzig Sekunden, was halt irgendwie sehr seltsam gewirkt hat, dass sie mit einem Beispiel kommt in den letzten zwanzig Sekunden, dass es in Mainz doch schon ein Beispiel gibt, was alles passieren könnte, da dachte ich mir so, "Ja, danke schön, das hätte man auch nicht früher bringen können, so vor zwölf Minuten oder so", da wollte ich eigentlich ein Konter-Beispiel bringen, dass es in Bremen schon umgesetzt wurde und es schon super funktioniert, aber mir ist der Name nicht mehr eingefallen, ich wusste nicht mehr ob das Bremen war oder Mecklenburg-Vorpommern. Ich weiß nicht, wie ich darauf gekommen bin, aber es war halt so. Und dann war die Zeit rum und ja ... nee.  Es war jetzt keine Glanzleistung. 

 

Till: Also ich fand, die Debatte war eigentlich nicht schlecht, sie war halt auch gut ausgewogen, nur fand ich für mich persönlich, dass am Anfang meine Partnerin einfach alle meine Argumente gebracht hat, zu Beginn der Debatte, wo ich mich drauf vorbereitet hatte als pro, und dass es sich halt teilweise sehr lang um ein Thema gedreht hat und wenn man Vorschläge gebracht hat, dann gleich wieder aufs andere gewechselt worden ist. 

 

Wir: Fandest du jetzt die erste Debatte besser? 

 

Till: Ja, die erste fand ich deutlich besser, auch von denen, die mitgemacht haben. 

 

Nach einer kleinen Pause sowie einem kleinen Chaos beim Zusammenzählen der Punkte konnten auch die Finalist:innen bekanntgegeben werden: Tamisha Otieno (80 Punkte) und Miray Baumgartner (69 Punkte), beide vom KRG, schafften es wieder beide ins Finale, zusammen mit Elia di Marco (71 Punkte) vom  ESG Landau und Paula Neuber (69 Punkte) vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium, unserem Gastgeber. 

Die dritte Streitfrage für die vier drehte sich um das Thema, ob Schwimmbäder mit flächenbedeckenden Kameras ausgestattet werden sollten.

In dieser Debatte erklärte die Pro-Seite ihren Vorschlag, in Schwimmbädern alle Bereiche außer Duschen und Saunen Live-Kameras zu errichten, die von einem Bademeister überwacht werden und die auf einer Festplatte gespeichert werden sollen, auf die allerdings nur die Polizei Zugriff hat. 

Sie brachten die Argumente vor, dass man sich durch Kameras deutlich sicherer fühlt und diese auch als Abschreckung dienen können. Contra hinterfragte allerdings, ob sich dadurch nicht die Besucherzahlen senken würden, da man sich durch Kameras beobachtet fühlt und stellte auch den Datenschutz in Frage. 

Nach dieser Debatte, in der alle Beteiligten mit ihrer Gesprächsfähigkeit deutlich bewiesen, wieso sie es ins Finale geschafft hatten, verabschiedeten wir Schüler:innen uns schon wieder, um unseren Zug noch zu bekommen und verpassten somit das Finale der Altersgruppe 2 sowie die Siegerehrung der Altersgruppe 1. Bei dieser gewannen jedoch Tamisha auf Platz 1 und Miray auf Platz 2. Herzlichen Glückwunsch! 

Alles in allem war der Regionalwettbewerb dieses Jahr wieder ein spannendes Ereignis, auch wenn unsere Schule es diesmal leider nicht bis in die Landesrunde schaffte. Doch unsere Debattanten haben sich trotz allem gut geschlagen und haben, wie sie selbst sagen, viel mitgenommen und würden auch in ein paar Jahren wieder beim Wettbewerb mitmachen. 

Hier außerdem noch die Aussagen, die zur Vorbereitung der Debatten geführt wurden. 

 

Wir: So, dann ein letztes Interview zur Vorbereitung, wie habt ihr euch denn vorbereitet, habt ihr im Internet recherchiert, habt ihr eine KI gefragt, wie ChatGPT, habt ihr euch in der Schule damit auseinandergesetzt? 

 

Emil: Also, wir haben uns in der Schule erstmal damit auseinandergesetzt, aber ich würde sagen, dass ich einen Großteil davon daheim gemacht habe. Ich bin halt dann an den Rechner gegangen, hab mir erstmal meine Argumente, die mir grade durch den Kopf gingen, aufgeschrieben und zu denen recherchiert, für Pro und Contra, jeweils. Und davor habe ich noch eine Definition festgelegt, zusammen mit dem Felix, und damit halt noch recherchiert. 

 

Till: Ja, wie Emil grade schon meinte, wir haben in der Schule halt, zusammen mit Frau Müller-Kruschina, Fakten und Informationen gesammelt und dann aber auch zuhause auch nochmal zu diesen Fakten noch ein bisschen mehr recherchiert und auch noch eigene Punkte, die mir in den Kopf gekommen sind dazu, aufgeschrieben und dann auch noch im Internet nachgeschaut, was es jetzt eigentlich noch gibt. 

 

Felix: Ja, also ich war halt einfach drei Wochen am Stück krank, also ich war bis Freitag letzte Woche krank, ich habe mich dann am Samstag irgendwie in die Schule geschleppt, weil da war nochmal ein letztes Treffen mit Frau Müller-Kruschina und den anderen, quasi eine Generalprobe, wenn man es so will, da haben wir halt einfach nochmal drüber gesprochen, und danach am Sonntag beziehungsweise Montag habe ich mich auch mit Emil dann nochmal drauf vorbereitet, ich habe dann Pro gemacht, er hat Contra gemacht, ich habe dann irgendwie versucht, einen Vorschlag zu machen, den aufgeschrieben, Argumente gesammelt. Ja. 

 

Wir: Und wie viel Zeit habt ihr jetzt ungefähr dafür gebraucht, insgesamt? 

 

Emil: Insgesamt würde ich sagen ... 11 Stunden? 

 

Till: Alles zusammengerechnet so grob acht Stunden? 

 

Felix: Ja, dann so siebeneinhalb. Waren die zwei Deutschstunden und sechs Stunden mit Emil privat. 

 

Wir: Okay. Jetzt ist ja der Wettbewerb Jugend Debattiert vorbei an dieser Stelle, ihr seid leider nicht weitergekommen, sehr schade, obwohl eure Debatten nicht gerade schlecht waren, das lag wahrscheinlich dann am Losungsglück, dass natürlich immer mit reinspielt, wie habt ihr so den Tag insgesamt gefunden? Ward ihr aufgeregt, was hat euch gestört? 

 

Emil: Ja, also ich war in der ersten Debatte ziemlich aufgeregt, da hats dann auch direkt einen anderen Vorschlag gegeben, was mich dann halt genervt hat, was eigentlich ziemlich schlecht ausgedacht war, aber ich wollte dann halt nicht diskutieren, weil ich war ja Pro 2 und Pro 1 macht ja den Vorschlag und den fand ich nicht gut, aber darüber wollte ich nicht noch mit meiner Partnerin davor streiten. Deswegen habe ich den dann genommen und bin dann ziemlich unvorbereitet in die Debatte, das fand ich dann nicht so gut, bei Contra, dann bei der zweiten Debatte, die fand ich eigentlich ganz gut, die war auch gut organisiert, nur fand ich es blöd, dass, wenn ich es richtig mitbekommen habe, Leute von derselben Schule manchmal auch einen Juroren von der Schule bekommen haben. 

 

Till: Ich muss sagen, ich war auch, wie Emil, bei der ersten Debatte ein bisschen aufgeregt, weil es halt im Vergleich zu den Debatten, die man in der Schule hat jetzt auch ein bisschen strenger bewertet wurde und es halt auch andere Gesichter waren und nicht so die bekannten, aber ich muss sagen, dass ist eigentlich schnell vergangen und die erste Debatte ist eigentlich auch gut gelaufen, jeder ist zu Wort gekommen, man hat sich abgesprochen und in der zweiten Debatte war es für mich halt ein bisschen nervig, dass der Pro 1, also mein Partner, im Prinzip meine Argumente schon alle weggenommen hat und ich dann nochmal neue finden musste und die auch besser ausarbeiten musste, wie ich sie eigentlich jetzt rüberbringen möchte. 

 

Felix: Ich muss sagen, ich war nicht wirklich gestresst, also auf der Hinfahrt ein bisschen, danach gings eigentlich, also es war fast niemand im Publikum, es war eigentlich ziemlich gechillt. Das Ding, was mich so ein bisschen gestört hat, beziehungsweise aufgeregt, war, dass die beiden Erstplatzierten, die auch schon letztes Jahr erstplatziert waren, dass die halt ein bisschen unfair gespielt haben. Also unfair in Anführungszeichen, aber es sind halt so Sachen gekommen, wie Argumente zu bringen oder Fragen zu stellen, von denen man weiß, dass sich der andere nicht drauf vorbereitet hat. Also zum Beispiel "Wann wollt ihr denn das Gesetz durchsetzen?" Das ist nichts, was mit der Debatte zu tun hat, weil man nicht wissen muss, wann ein Gesetz umgesetzt wird, um ein gutes Gesetz zu entwickeln. Das ist einfach nur, um den anderen doof dastehen zu lassen von wegen "Ha, er hat keine Themen." 

Oder so was wie das stärkste Argument zwanzig Sekunden vor Schluss zu bringen, dass der Gegenüber es halt nicht mehr beantworten kann. Das fand ich ein bisschen unschön, dass da halt so ... ja, ein bisschen dreckig gespielt wurde, aber sonst fand ich es eigentlich ganz okay. 

 

Im Anschluss führten wir noch ein Interview mit Viktoria, die als Jurorin teilnahm. 

 

Wir: Du warst jetzt auch bei Jugend Debattiert dabei, nicht als Debattenteilnehmerin sondern als Jurorin, wie hast du das jetzt empfunden als Jurorin, was denkst du, ist da anders, als bei den anderen Debattierenden? 

 

Viktoria: Ja, also ich fand, dass die Debatte sehr abhängig ist je nachdem, wie viel Spaß du daran hast. Weil ich fand die erste Debatte ist eigentlich sehr gut gelaufen, das war auch schön anzusehen, dass war auch wahrscheinlich für sie ein besseres Gefühl. Und die zweite war ein bisschen schwieriger, weil die zum Teil reingeredet haben oder nichts gesagt haben, einfach nur auf ihr Blatt gestarrt haben, was wahrscheinlich auch schwieriger für die war. 

 

Wir: Würdest du neuen Debattanten raten, aus Sicht der Jurorin, dass sie teilnehmen an Jugend Debattiert? 

 

Viktoria: Ich finde es schon wichtig, daran teilzunehmen, man lernt die Regeln, man lernt, andere ausreden zu lassen, selber kriegt man auch immer Feedback zurück, konstruktives Feedback, was man ja auch als Juror nochmal lernt, auch wichtig zu wissen, und ich denke von dem Feedback kann man sich auch gut weiterentwickeln, man lernt halt gut zu diskutieren, auch andere Meinungen vielleicht mal zu akzeptieren. Also ich würde es auf jeden Fall nochmal raten. 

 

Als Fazit ziehen wir wie jedes Jahr aus Jugend Debattiert, dass ein offener und respektvoller Meinungsaustausch immer wichtig ist und wir danken den Veranstalter:innen sowie Frau Müller-Kruschina, die für unsere Schule die Beauftragte für den Wettbewerb ist und auch mit juriert hat, dass sie uns ein weiteres Mal ein so wichtiges Erlebnis ermöglicht haben. Auch danken wir den Teilnehmenden für die Interviews und hoffen, dass ihr alle etwas aus Jugend Debattiert mitgenommen habt. Jugend Debattiert erinnert uns daran, was an einer Diskussion wirklich wichtig ist und meiner Meinung nach kann jeder etwas im Bereich des Meinungsaustauschs etwas dazulernen.

Julia

 

Bilder: Lasse


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