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Ich bin bereits seit zweieinhalb Jahren in der Schülerzeitung — obwohl es sich bedeutend länger anfühlt. In diesen zweieinhalb Jahren ist unsere Schülerzeitung von einer AG, die alle paar Monate
mal einen Artikel hochgeladen hat, zu einem motivierten Team geworden, das jede Woche mehrere Artikel veröffentlicht und wo immer wieder neue Ideen eingebracht werden, so viele, dass wir sie gar
nicht alle in der Zeit, die uns zur Verfügung steht, besprechen und umsetzen können.
Dieses Engagement hat sich letztendlich ausgezahlt: Wir haben nun bereits zweimal in Folge Preise beim Schülerzeitungswettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz gewonnen. Unsere Besucherzahlen sind
drastisch in die Höhe geschossen, insbesondere Dank unseres nun wieder aktiven Instagram-Accounts.
Früher hatte ich das Gefühl, dass vielleicht zehn Leute an der ganzen Schule ab und zu einen Blick auf unsere Seite werfen. Viele wussten wahrscheinlich nicht einmal von unserer Existenz. Jetzt
ist das anders. Wahrscheinlich wissen einige Schüler:innen immer noch nicht, dass diese Seite hier irgendwo verborgen im Internet vor sich hin schlummert. Und ich glaube auch, dass diejenigen,
die die Schülerzeitung nicht lesen, diejenigen überwiegen, die es tun.
Aber trotzdem. Wir haben etwas erreicht. Und das macht mich und auch alle anderen Mitglieder ziemlich stolz.
Jetzt habe ich sehr lange über uns geschrieben, aber die Titelfrage immer noch nicht aufgeklärt.
Wieso brauchen wir die Schülerzeitung überhaupt?
Nun, von unserem Standpunkt - dem Standpunkt der Redakteur:innen - aus gesehen, ist die Schülerzeitung ein Weg, unsere selbstgeschriebenen Kurzgeschichten, unsere Gedankengänge, unsere Meinungen zu verschiedenen Themen, die die Schule betreffen und zahlreiche andere Texte der Öffentlichkeit näherzubringen.
Für euch Leser:innen ist die Schülerzeitung ein Weg, euch Interviews mit Lehrer:innen durchzulesen, im Nachhinein über Veranstaltungen zu erfahren und euch Bilder von diesen anzuschauen oder einfach unsere Gedankengänge zu bunt zusammengewürfelten Themen zu lesen.
Aber das sind offensichtliche Dinge, die jedem bewusst sind.
Warum also dieser Artikel?
Was wäre unsere Schule ohne uns?
Zugegebenermaßen wahrscheinlich nicht besonders anders. Aber eine Schülerzeitung ist trotzdem wichtig.
Wir haben eine Schülervertretung, Schulsanitäter:innen und Mediator:innen. Sie alle kümmern sich um bestimmte Aspekte oder Probleme der Schule; sie organisieren Projekte, kümmern sich um verletzte Schüler:innen und schlichten Streit.
Das alles sind wichtige Dinge, die die Schulgemeinschaft stärken und allgemein zur Verbesserung der Schule beitragen.
Unsere Schülerzeitung ist auch ein solches Glied. Klar, wir können keine erste Hilfe leisten, aber wir können Missstände aufzeigen, wo wir sie sehen und uns kritisch mit dem Schulleben auseinandersetzen oder Lob aussprechen, wo es angebracht ist. Wir können Interviews führen und somit die Schüler:innen über unsere Lehrkräfte informieren. Auch können wir uns im Schreiben versuchen, lernen, mit Kritik an unseren Artikel umzugehen, üben uns in Zusammenarbeit, bringen Ideen ein, organisieren Umfragen, führen einen offiziellen Instagram-Account und laden in der Weihnachtszeit jeden Morgen Artikel für den Adventskalender hoch. Unter anderem führen wir jüngere Mitglieder ein, bringen ihnen bei, wie man Artikel hochlädt, übernehmen Verantwortung, lernen, wie man unsere Website bedient und gestaltet. Dazu gehört auch, sich mit rechtlichen Vorgaben wie zum Beispiel Quellenangaben aus dem Internet auseinanderzusetzen. Das alles ist die Schülerzeitung.
Die Schülerzeitung ist aber nicht nur für uns. Jede:r kann einen Artikel schreiben, den wir veröffentlichen. Ob persönlich, ob per Mail, ob in unseren Briefkasten in der Pausenhalle — es gibt zahlreiche Arten, wie ihr uns eure Artikel zukommen lassen könnt.
Damit sind wir nicht nur eine Zeitung von einem festen Team aus Redakteur:innen, sondern wirklich eine Zeitung der gesamten Schule.
Pressefreiheit ist wichtig, eine Presse generell ist wichtig. Meinungen, Informationen, Gedankenanstöße, Unterhaltung, Rückblicke.
Ich weiß nicht, ob ich die Leitfrage dieses Artikels zureichend beantwortet habe.
Aber ich habe euch dargestellt, was die Schülerzeitung mir als Redakteurin bedeutet und weshalb ich finde, dass sie von unserer Schule nicht wegzudenken ist — auch wenn die meisten unsere Artikel vielleicht immer noch nicht lesen.
Julia
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