22. Dezember

Fast jeder Morgen in diesem Jahr began gleich, aufstehen, sich fertig machen und dann ab in die Schule.

Doch dieser Tag war besonders … es war der letzte Schultag!

Meine Freunde und ich trafen am vorherigen Tag besondere Vorkehrungen für diesen besonderen Tag und zwar so weihnachtlich zu kommen, wie man es normalerweise nie tuen würde.

Ich schnappte mir einen roten Weihnachtspullover mit Rudolf und den anderen Rentieren drauf und zog ihn schnell an, was aber natürlich auch nicht fehlen durfte, war die Weihnachtsmütze.

Der Schreibtisch, wo ich alle Sachen für den nächsten Tag richtete, war direkt neben meinem Bett, aber die Weihnachtsmütze, die ich heute garantiert dabei haben musste, war nicht dort zu finden … wo war sie?

Mein Zimmer war wie Kraut und Rüben, aber wer achtete denn kurz vor Weihnachten darauf? Ich schonmal nicht, aber das war jetzt auch mein großer Nachteil … ich fand einfach nichts mehr.

Mein Ranzen war nicht da, wo er sein sollte und die Mütze war auch wie vom Erdboden verschluckt.

Ich durchsuchte mein ganzes Zimmer von oben nach unten durch, aber hier war nichts - nur all der unnötige Kram, der sich über das Jahr in meinem Zimmer angestaut hatte …

Pure Panik war auf meinem Gesicht zu erkennen und der Zeitdruck machte alles nur noch schlimmer, es war schon 6:30 Uhr und ich musste schon längst los, um meinen Zug zu bekommen. Warum musste so viel Stress um eine Mütze eigentlich immer mir passieren?

Als letzten Schultag hatte ich mir etwas Entspanntes,Fröhliches und Weihnachtliches vorgestellt, aber garantiert nicht diesen Trubel…

Zum dritten Mal durchsuchte ich die gleichen Kisten und ging den selben Weg wie vor fünf Minuten, aber von der Mütze war weit und breit keine Spur … wo könnte sie nur sein? Wo hatte ich sie das letzte Mal gesehen?

Ich versuchte mich daran zu erinnern, was ich gestern wohin gelegt hatte, aber selbst die Sachen, von denen ich wusste, dass sie da normalerweise sind, waren nicht da … Was war hier los?

Meine Mutter ruft schon ungeduldig die Treppen hoch: „Es ist schon Zeit, beeil dich, sonst verpasst du den Zug!“

Als ob ich das nicht wusste…

Ich rannte noch ein letztes Mal durch mein Zimmer, währenddessen ich mir mehrmals den Fuß an irgendwelchen Kanten anstieß, aber finden tat ich sie trotzdem nicht…

So langsam gab ich komplett auf…

Ich lief in Richtung Tür, die merkwürdigerweise schon geöffnet war und ging langsam in den Flur. 

Langsam trottete ich durch den Flur die Treppen hinunter, mit einer traurigen Miene im Gesicht.

Als ich langsam die Tür zum hell erleuchteten Wohnzimmer öffnete, schaute mich meine Mutter mit großen Augen an und sagte: „Was ist denn los? Warum hast du so ein trauriges Gesicht? Du hast dich doch gestern so auf diesen Tag gefreut!“

Ich wollte gerade den Mund aufmachen, als ich meinen Hund fröhlich auf mich zu dackeln sah -und auf seinem Kopf die Weihnachtsmütze!

Jetzt war mir klar, warum meine Türe offen gewesen war und meine Weihnachtsmütze verschwunden, mein Hund hatte sich in mein Zimmer geschlichen und gedacht, dass die Weihnachtsmütze sein Spielzeug sei.

Ganz freudig sprang ich zu meinem Hund und umarmte ihn, mein kleines Weihnachswunder.

Schlussendlich ist mein Tag doch gerettet und meine Freunde und ich können zusammen den letzten Tag in weihnachtlicher Stimmung verbringen und zusammen die schöne Zeit genießen!

Weihnachtslieder und Plätzchen versüßten die Stimmung in der Schule und tatsächlich - es schneit!

Wer hätte gedacht, dass es nach so viel Regen noch schneien würde! 

Der letzte Schultag war eindeutig ein totaler Erfolg.

Emma