Kapitel 25 - Freund oder Feind?
„Was nun?“, fragte Flora aufgeregt.
„Wir könnten einen Köder benutzen“, überlegte Lena.
„Sehr gut! Jetzt bräuchten wir nur noch etwas, was Smoke ähnelt. Etwas Größeres“, überlegte der große Phönix. Alle Blicke wanderten von Smoke zu den Wölfen und dann zu dem Phönix.
„W-was macht ihr da? Warum schaut ihr mich so an? Nein, nein, nein nichts in der Welt bringt mich dazu für diese Bestien den Köder zu spielen“, schwor er.
Kurz darauf brach er seinen eigenen Schwur und stand mitten in dem Höhlensaal.
„Also … nun geht es so aus. Ich werde gefressen, um Smoke zu retten. Ich muss mich opfern“, dachte der große Feuervogel.
„Hallo, Freunde! Es erfüllt mich mit Stolz, mich hier zu präsentieren“, er deutete mit dem Flügel auf sich. „Ich präsentiere ihr Dinner!“
Wenig später wurde er von hungrigen Wölfen gejagt. Schreiend flog der Phönix auf einen Felsvorsprung. Von dort konnte er die Wölfe ablenken, ohne gefressen zu werden. Währenddessen waren Lena und die anderen zu Smoke gerannt. Während sie versuchten, Smokes Fesseln zu entknoten, fiel Lenas Blick auf das Wesen, das neben dem See lag. Zitternd blickte es auf die Urwölfe, die versuchten, den Phönix auf dem Felsvorsprung zu schnappen. Lena entdeckte, dass das Wesen festgekettet war und am Hals Kratzer und Narben hatte. Als es Lena bemerkte, zuckte es zusammen und blickte sie traurig an.
„Lena, Lena mach schon! Die Urwölfe werden bald bemerkt haben, dass hier etwas faul ist. Und es müssen mindestens 30 Stück sein. Hilf uns!“, drängte Sirius.
„Äh ja, Smoke befreien natürlich!“, entschuldigte sich Lena und versuchte weiter Smokes Fesseln zu lösen.
Den traurigen Blick des Wesens neben dem See konnte sie aber nicht vergessen. Als Smokes Fesseln gelöst waren, flüsterte Lena dem Phönix etwas zu.
„Bist du sicher?“, fragte der nach. Lena nickte.
Daraufhin flog Smoke zu dem Wesen neben dem See und spie Feuer, sodass sich die Fesseln lösten. Erschrocken schrie das Wesen auf und die Urwölfe ließen von dem Phönix ab, den sie von dem Felsen heruntergezogen hatten. Dann ging alles ganz schnell. Das Wesen rannte zum Ausgang und floh, der große Phönix nutzte die Gelegenheit um zu fliehen und flog ebenfalls aus der Höhle. In ihrer Panik hatte Lena sich in das nächstbeste schnelle Tier verwandelt. Als Gepard zischte sie mit Wölfen, Zulianern und Phönixen aus der Höhle. Die Urwölfe hetzten hinterher, wurden allerdings von den Phönixen aufgehalten, die sie mit kräftigen Flügelschlägen zurück in ihren Höhlensaal wehten. Als sie erneut die Verfolgung aufnehmen wollten, hielt sie ihr Leittier auf.
„Lasst sie gehen. Ihr holt die nicht mehr ein!“, knurrte der Rudelanführer. „Hank verlangt nach uns. Der Herrscher will, dass wir morgen an seiner Festung erscheinen! Da können wir uns an dem Element-Rudel rächen!“
Währenddessen hatte sich das Rudel auf einer Lichtung in Sicherheit gebracht. Dort trafen sie nicht auf Sicherheit, sondern auf das Wesen aus der Höhle.
„Keine Sorge, ich werde euch nichts tun. Ihr seid meine Befreier. Danke!“, beruhigte es die Truppe, die sich in Kampfposition vor dem Riesen aufgebaut hatte. „Im Gegenteil, ich werde euch helfen. Im Kampf gegen Hank könntet ihr mich gut gebrauchen“, erläuterte das Wesen. „Mein Name ist übrigens Jack und ich bin ein Eisvogel.“ Zum Beweis stieß Jack einen kräftigen Eisstrahl in die Luft und sein zweiter Kopf stieß einen Wasserstrahl aus. Nun wusste Lena, dass sie dem Eisvogel vertrauen konnten und dass er keine Bedrohung darstellte.
Frieda Fabeck
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