Die vier Elemente - Teil 24

Kapitel 24 - Ab in die Höhle!

 

„Das ist Smoke! Nur er ruft so. Los, wir müssen ihn befreien!“ Einer der Phönixe wollte schon in die Höhle stürmen, als Lena ihn zurückhielt.

„Wir können uns nicht kopflos in diese Höhle stürzen“, wandte Lena ein.

„Sie hat recht, wir wissen nicht, mit wem wir es hier zu tun haben!“, stimmte Flora Lena zu.

„Aber etwas müssen wir unternehmen. Ach! Ich bin so durcheinander, als hätte ich meinen Kopf verloren“, rief der Phönix.

„Kopf verlieren haut schon irgendwie hin“, flüsterte ein Zulianer.

„Wie meinst du das?“, fragte Terra, die es schon fast ahnte, aber es nicht wahrhaben wollte.

„Das hier…“, fing der Zulianer an, doch in diesem Moment hörte man Rufe aus der Höhle. Nein, eher ein Brüllen - oder ein Heulen? Terra, Storm und Sirius wollten in das Geheul einstimmen, doch Lena und Flora konnten ihnen gerade noch die Schnauzen zuhalten, damit die drei sie nicht verrieten. Nach dem Heulen versuchte der Zulianer es erneut: „ Ich habe gehört, dass in diesem Wald sozusagen Ureinwohner leben. Wölfe! Wölfe, die hier wohnen und wer ihren Wald betritt, muss ein Opfer bringen.“

„Das heißt, Smoke ist dieses Opfer und diese Urwölfe…“, fing Storm an.

„Wollen ihn opfern!“, beendete ein Phönix den Satz.

„Das ist ja schrecklich! Was sollen wir nur tun?“, fragte Lena entsetzt.

„Reinschleichen, leise sein und Smoke befreien!“, antwortete Sirius.

Kurz darauf stand der Trupp vor dem Höhleneingang.

„Um Flamme zu befreien, müssen wir Smoke retten und um das zu tun, müssen wir uns an diesen Wölfen vorbeischleichen, die nur darauf warten, uns zu vernichten. Zudem müssen wir die Zelle öffnen, in der er gefangen ist und ihn vielleicht noch von einem Marterpfahl losbinden. Um dann wieder heil aus der Höhle herauszukommen, besteht eine Chance von 0,05%. Es ist fast unmöglich“, bemerkte Lena.

„Aber wir sind das Element-Rudel, für uns ist nichts unmöglich!“, gab Flora zu bedenken.

Leise schlichen sie los. Immer dunkler wurde es, je tiefer das Rudel in die Höhle eindrang. Nach 30 Wolfslängen wurde es nach einer Kurve heller. Wie vor ein paar Tagen in der Wolfhöhle erhellten leuchtende Pflanzen die Höhle. Bald wurde die Höhle allerdings schmaler und die Phönixe mussten sich ducken. Doch schon kurze Zeit später kamen sie in einen großen Höhlensaal.

In dem Höhlensaal sah es nicht gerade gemütlich aus. In der Höhle war ein See mit blauem Wasser. Auf dem Boden lagen viele Knochen. In einer Ecke lag ein spitzer Stein. Um ihn herum hatte sich eine kleine Pfütze voll Blut gebildet. Lena betrachtete das entsetzt. Doch dann merkte sie, dass das Blut Beerensaft war. Neben dem Stein lag ein Haufen roter Beeren. Aber Pflanzenfresser waren diese Höhleneinwohner nicht. Einige Meter davon entfernt lag ein toter Hirsch mit einem langen Schwanz, der an seiner Spitze breiter wurde und zu farbenprächtigen Federn überging. Daneben lagen große Wölfe mit langen Schwänzen. So einen hatte das Rudel schon vorhin gesehen. So einer hatte Smoke gekippnapt.

In einer anderen Höhlenecke lagen Knochen, Felle und Fleischreste. Etwas abseits des Sees lag ein Tier. Ein Tier mit einem Schwanz wie der Hirsch und einem Schnabel wie ein Papagei. Es ähnelte einem Greifen mit weißen Federn. Das Tier war allerdings dreimal so groß wie die Urwölfe und statt Flügeln, was eigentlich Greife haben, hatte es einen zweiten Kopf.  In der Mitte der Höhle stand ein Kreuz auf einem Stein. Dort sollte wohl Smoke geopfert werden. Denn an dem Kreuz war Smoke festgebunden. Um ihn herum standen drei Wölfe. Damit er sich nicht mit Feuer retten konnte, waren seine Flügel und der Schnabel zugebunden. Mit feuerfesten Ranken!

 

Frieda Fabeck

Kommentar schreiben

Kommentare: 0