Am Freitag, 3.11. und am Tag der offenen Tür (4.11.) haben zehn Schüler:innen der 8. Klassen an einem Duckworkshop mit dem Maler und Radierer Gerhard Hofmann und Herrn Weisbrod teilgenommen. Bei diesem Workshop haben die Schüler:innen sich verschiedene Arten des Tiefdrucks angeeignet. Der Tiefdruck ist ein Druckverfahren, bei dem in eine Druckplatte aus Kunststoff oder Metall Vertiefungen mechanisch eingraviert oder geätzt werden. Die Vertiefungen in der Druckplatte werden anschließend mit einer zähen Druckfarbe ausgefüllt. Anschließend wird die Druckplatte in eine Druckerpresse eingelegt und auf ein zuvor gewässertes Büttenpapier wird dann das Motiv seitenverkehrt gedruckt. Die zehn Schüler:innen haben sich Motive zum Thema Heimat ausgesucht und haben den Trifels, den Teufelstisch und andere heimatliche Motive gedruckt.
Wir haben außerdem noch den Künstler Gerhard Hofmann zu seinem künstlerischen Schaffen interviewt:
H: Mit wie viel Jahren begannen Sie, künstlerisch aktiv zu werden?
Gerhard Hofmann: Ich habe als Schüler angefangen zu malen und auch mich mit Druckgrafik zu beschäftigen, weil wir in der Schule eine Radierpresse hatten und im Unterricht dann auch Drucktechniken ausprobieren konnten.
H: Was fasziniert Sie an Radierungen?
Gerhard Hofmann: Am Tiefdruck und an Radierungen interessiert mich, dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, also sehr viele technische Möglichkeiten, und damit auch sehr viele Ausdrucksmöglichkeiten. Also man kann ganz grafisch arbeiten mit Schwarz und Weiß oder auch farbig, man kann an den Platten immer weiterarbeiten und sie weiterentwickeln, technische Dinge perfektionieren und ausprobieren.
H: Mit welchen Künstler:innen haben Sie schon zusammengearbeitet?
Gerhard Hofmann: Ich habe schon mit ganz vielen Kollegen zusammengearbeitet, weil ich eine eigene Druckwerkstatt habe in Neustadt an der Weinstraße. Ich habe zum Beispiel mit Karin Kneffel, Elvira Bach, Janosch, Armin Mueller-Stahl, Johannes Hüppi und vielen anderen zusammengearbeitet.
H: In welchen Museen haben Sie schon ausgestellt?
Gerhard Hofmann: Zum Beispiel in der Pfalzgalerie Kaiserslautern oder im Museum Heylshof in Worms.
H: Wo kann man ihre Werke momentan sehen?
Gerhard Hofmann: Ich habe gerade meine neuen Radierungen im Feuerbachhaus in Speyer ausgestellt. Im Moment sind die Bilder wieder in meinem Atelier in Neustadt an der Weinstraße. Bei nächster Gelegenheit werde ich sie wieder woanders ausstellen.
H: Gibt es eines von ihren eigenen Werken, das ihnen am besten gefällt?
Gerhard Hofmann: Ich mache jetzt seit 45 Jahren Radierungen und bin seit dieser Zeit künstlerisch tätig. Es gibt natürlich in jeder Phase der Arbeit Werke, bei denen man etwas Neues anfängt, etwas Neues entdeckt, und das sind oft die Bilder, die ich selbst besonders mag, - wenn man etwas entdeckt und eine neue Geschichte anfängt.
H: Gibt es einen Künstler oder eine Künstlerin, die oder den Sie besonders schätzen und dessen oder deren Werke Ihnen besonders gut gefallen?
Gerhard Hofmann: Da gibt es ganz viele, vor allem auch Druckgrafiker, die ich bewundere. Etwa Jaques Callot, ein lothringischer Druckgrafiker und Radierer aus dem 17. Jahrhundert, aber auch Altmeister wie Albrecht Dürer und Rembrandt. Es gibt auch viele zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, die interessante Druckgrafik machen. Also es gibt eine ganz lange Reihe von Künstlerinnen und Künstlern, deren Arbeiten mir gut gefallen. Bei allen faszinieren mich unterschiedliche Aspekte ihrer Arbeit, eben weil der Tiefdruck so viele unterschiedliche Möglichkeiten bietet.
H: Danke für das Interview!
Hedy
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