Die vier Elemente - Teil 9

Kapitel 9 - Hank, Herr der Finsternis

 

Als Lena ganz außer Atem an der Haustür bei sich zuhause ankam, schaute sie gleich drinnen auf die große Wanduhr neben der Garderobe. Es war 13:30 Uhr. Aber sie war doch genau um diese Uhrzeit losgegangen. Verwundert lief Lena ins Wohnzimmer. Da rief ihre Mutter aus der Küche: „Lena? Schon wieder zu Hause?“

„Ähh, ja ich wollte nur ein bisschen Luft schnappen gehen“, log Lena deshalb.

Kurz darauf flitzte sie auch schon in ihr Zimmer. „Entweder vergeht die Zeit bei den Element-Wölfen langsamer oder sie verändert sich gar nicht? Oder ich bin verrückt geworden!“, rätselte Lena während sie in ihr Zimmer hetzte.

Aber ... der Gang von ihrem Zimmer war stockdunkel. Als Lena das Licht anknipsen wollte, funktionierte es nicht mehr. Auch alle Fensterläden waren zu und liesen sich nicht mehr öffnen. Aber am gruseligsten war ihr Zimmer. An den Wänden glaubte Lena Schatten zu sehen. Die Vorhänge hingen in Fetzen an den Stangen. Und unter ihrem Bett meinte Lena kurz, rote Augen gesehen zu haben. Ängstlich blickte sie sich um. Da knallte die Tür hinter ihr zu. Nun war es stockfinster. Nur der winzige Spalt in dem einen Fensterladen ließ so viel Licht herein, dass er ihren Schreibtisch beleuchtete. Und was lag darauf? Ein Zettel. Nur matt konnte Lena lesen was darauf stand und das war nichts gegen den dunklen Raum: 

         Sehr geehrte Lena Haust:

       Schauen Sie sich doch mal um!

           Hank, Herr der Finsternis

Darunter war ein Pfoten-Abdruck, der sicher einem Wolf gehören musste. Als Lena fertig gelesen hatte, flogen die Fensterläden auf. Grelles Tageslicht strömte in ihr Zimmer. Lena kniff die Augen zusammen. Erst nach wenigen Sekunden hatte sie sich wieder daran gewöhnt. Und sie traute ihren Augen nicht, als Lena sich umdrehte. Hinter ihr stand Hank, mit Xenia an seiner Seite.

„Hank, Xenia?“, rief sie atemlos.

„Ja, wir sind es Lena“, sprach Hank trocken. Hank war schwarz. An seinem Schwanzansatz ging das aber in ein grau über. Nur die Schwanzspitze war schneeweiß. Außerdem hatte er über dem rechten Auge eine dicke Narbe. Xenia war auch schwarz. Aber auf der Stirn hatte sie einen kleinen violetten Stern. Auch ihre Schwanzspitze war violett.

„Woher weißt du so viel über mich?“, wollte Lena wissen.

„Ich weiß so einiges und noch mehr“, flüsterte Hank geheimnisvoll. „Ich weiß zum Beispiel, dass du gerade bei den Element-Wölfen warst!“, knurrte er.

Da rannte Lena los. Schnell riss sie die Tür auf und flitzte den Flur entlang. Dann ging es die Treppe hinunter und in die Küche. In der Küche blieb Lena wie angewurzelt stehen. In der Küche stand ihre Mutter. Aber sie bewegte sich nicht. Stocksteif stand sie da, mit einem Teller in der Hand.

„Was ist mit ihr nur?“, dachte Lena laut nach. 

„Sie ist in einer Zeitsperre!“, antwortete Hank der plötzlich hinter ihr stand. „Aber nun zur eigentlichen Frage: Wo sind Flamme, Storm, Terra und Sirius?“, rief er wütend. Bei „Sirius“ fuhr er seine Krallen aus.

 

Frieda Fabeck

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