Lesung von Christine Werner

Gestern, am 22.6.2023 hat die Kinder- und Jugendbuchautorin Christine Werner aus ihrem sehr spannenden und sehr interessanten Buch "Silberregen glitzert nicht" in der Mediathek vorgelesen und mit ihrer wunderbaren Vorleseart, die die Kinder des ETGA noch nie in einer der Mediatheks-Lesungen erlebt haben, verzaubert. Das Ganze wurde von unserer lieben Deutsch- und Französisch-Lehrerin Frau Wagner für die Sechstklässler:innen organisiert. In der Literatur geht es um ein Mädchen namens Emely, die sich fast alleine um den Haushalt und die Versorgung ihrer kleinen Geschwister kümmern muss, da ihre Mutter an großen Suchtproblemen leidet und ihr Vater immer verreist ist. Früher, als ihre Mutter noch ganz gesund war, hat ihre Familie oft Quiz-Spiele gespielt, mit Emely als Quizmoderatorin.

Die Kapitel sind in einem sehr interessanten Konzept gestaltet. Sie alle haben eine Quizfrage als Überschrift mit Antworten darunter, die Christine Werner uns immer vor dem jeweiligen Kapitel hat beantwortet lassen. Das war diese sehr neue und interessante Leseart von Christine Werner.

Nun wieder zurück zum Buch: Emely konnte niemanden von ihren Problemen zuhause erzählen, da sie nicht wusste, wie die anderen reagieren oder ob sie sie anders behandeln beziehungsweise ansehen werden. Ihr einziger "Freund", dem sie alles erzählen kann, ist ihr Kaninchen, da sie sich bei ihm sicher ist, dass er es niemandem weitererzählen kann, selbst wenn er es wollte. Noch nicht mal ihrem bestem Freund Mathis kann sie von ihrer Situation zuhause erzählen, was sie auch sehr herunterzieht und sie irgendwann so tief trifft, dass sie einfach nicht mehr kann.

Ich bin mir sicher, dass wir alle schon wenigstens einmal einen schlechten Tag in der Schule hatten. Sei es vielleicht wegen einer Note, einer Arbeit oder weil man auf der falschen Kissenseite aufgewacht ist. Ich bin ganz ehrlich, ich hatte auch schonmal so Tage, wo ich einfach alles und jeden anschreien will.

Aber bei Emely war das anders, sie hat ihren besten Freund angeschrieen, weil der Morgen einfach so schrecklich war. Ihre Mutter war natürlich wegen den Tabletten wieder komplett eingepennt (Emely versteht als Zwölfjährige zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was ihre Mutter hat), die Milch kochte über,  dann gab es nicht so tolle Klänge eines schreienden Babys (ihrer kleinen Schwester), die ihr Bruder mit seinem Rumgeschreie aufgeweckt hat.

Ein nicht so toller Morgen würde ich sagen. Na ja, auf dem Rückweg von der Schule fiel sie dann auch noch hin und konnte das alles einfach nicht mehr ertragen. Ihr bester Freund Mathis, der ihr trotz ihrer schlechten Laune helfen will, hat dann schließlich auch mitbekommen, was bei ihr zuhause los ist. Er wollte ihr noch raten, Hilfe zu suchen, doch er schwor, niemanden etwas zu erzählen. Ob er es doch weitererzählt? Das kann man leider nur herausfinden, wenn man das Buch liest.

Es eine sehr tolle Erfahrung und ich glaube, dass es vielen Sechstklässler:innen auch Spaß gemacht hat. Zum Schluss hat die liebe Christine Werner die Mediatheks-Ausgabe von  "Silberregen glitzert nicht" noch mit einer Widmung versehen.

Wenn ihr selbst eine schwierige Situation zuhause habt, bitte tut nicht denselben Fehler wie Emely, sondern sucht euch Hilfe. Einen Vertrauenslehrer zum Beispiel. Sie haben komplette Schweigepflicht und werden jedes Jahr neu gewählt.

PS: (an Christine Werner falls sie das liest): Danke für das Autogramm ;))                                                   

                                                                                                                                                                             Colin

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